Nationales Monument ‚Kamp Amersfoort‘
Kamp Amersfoort war im Zweiten Weltkrieg ein gewalttätiges Straflager der deutschen Besetzer, wo im Zeitraum August 1941 – 19. April 1945 mehr als 35.000 Leute für kurze oder längere Zeit gefangen waren. Einige von ihnen wurden nach der Gefangenschaft freigelassen, einige hundert Gefangenen wurden von Kamp Amersfoort aus abtransportiert und rund 700 Leute sind durch Gewalt oder Erschöpfung gestorben. Mehr als 20.000 Gefangene wurden von Amersfoort aus in andere Lager transportiert, wie das Konzentrationslager Neuengamme.
In den ersten Jahren wurde 1 von 4 Gefangenen nach Deutschland transportiert. Ab Mitte 1943 wurden fast 3 von 4 Gefangenen nach Deutschland transportiert. Der letzte Transport mit zweihundertfünfzig Gefangenen ging im März 1945 von Kamp Amersfoort Richtung Konzentrationslager Neuengamme.
Nach dem Krieg diente das ehemalige Straflager Amersfoort jahrelang als Auffanglager, bis sich 1968 die Polizeischule auf dem ehemaligen Lagergelände niederließ. Das alte Barackenlager wurde größtenteils durch Neubau ersetzt, aber verschiedene prägende Elemente blieben glücklicherweise erhalten. 1995 wurde Kamp Amersfoort letztendlich als Gedenkstätte eingerichtet und 5 Jahre später, 2000, folgte die Ernennung zum Nationalen Monument. Seitdem ist Kamp Amersfoort ein Ort um die Erinnerung an die Schrecken des 2. Weltkrieges am Leben zu halten, um nachzudenken und zu lernen.
Erinnern, nachdenken und lernen
- Erinnern bekommt Inhalt, da das Nationale Monument Kamp Amersfoort jährlich zu verschiedenen Zeitpunkten (19. April, 4. Und 5. Mai und 16. Oktober) allen Gefangenen, Widerstandkämpfern und Umstehenden gedenkt, die in dem und um das ehemalige Straflager umgekommen sind. Außerdem werden jährlich viele Führungen über das Gelände der Gedenkstätte gemacht und den Hinterbliebenen der Opfer des Lagers werden mit größter Sorgfalt Informationen erteilt.
- Nachdenken geschieht regelmäßig in der Form von Lesungen über Themen die mit dem Lager zusammenhängen. Für Polizei und Streitkräfte werden auch Spezialprogramme versorgt, die sich auf Fragen aus Berufssituationen konzentrieren.
- Lernen und weitergeben sind der Schlüssel für die Lehrprogramme die für verschiedene Zielgruppen entwickelt wurden und werden. Auf diese Weise kann die Geschichte des Lagers und die Geschichte dieses belasteten Ortes an künftige Generationen weitergegeben werden.