Thema: NSB Leute
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Jansen, Willie (alias), geboren in 1934 erzählt eine Kind im Krieg sein Geschichte:
Ich kann eigentlich keine Kriegsfilme sehen. Es gibt mir so ein komisches Gefühl. Beispielsweise so ein Film wie Soldat van Oranje. Alle diese Leute die so mutig sind, um im Widerstand zu arbeiten. Und dann denke ich manchmal … ja, mein Vater hat die andere Seite gewählt. Das finde ich noch immer schwer.
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Jansen, Willie (alias), geboren in 1934 erzählt eine NSB Leute Geschichte:
Ich bin nicht dabei gewesen als mein Vater verhaftet wurde. Meine Mutter sagte uns, dass Papa weggeholt wurde, weil er Mitglied war. Sie sagte auch, dass er dafür jetzt bestraft werden wird. Ich glaube nicht, dass sie uns erzählt hat wann er vor Gericht musste, wahrscheinlich weil sie fand, dass wir nichts darüber wissen mussten. Später haben wir aber von ihr gehört, dass er zu zwei Jahren verurteilt wurde, und dass er ins Lager Crailo in Laren ging. |
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Jansen, Willie (alias), geboren in 1934 erzählt eine NSB Leute Geschichte:
Mein Vater hat von dem Lager verschiedene Freunde behalten, denn man kann sich vorstellen, wenn sie in so einem Lager sitzen, das ist nun auch noch so, Leute die in einem Lager sitzen, die knüpfen neue Beziehungen. Durch das Elend in dem sie sitzen oder weil sie einander helfen oder unterstützen können und mein Vater hat von dem Lager verschiedene Freunde behalten, die später noch zu uns nach Hause kamen. Und, eh, das war immer sehr gemütlich. Aber es wurde immer wenig über das Lager gesprochen. Sehr wenig, mein Vater hatte manchmal diese Zusammenkünfte, dann mit dem oder dem Mann und dann wussten wir, jetzt sprechen sie wieder über das Lager, aber nie laut zu uns, wir haben wenig darüber gehört. Sehr wenig. Und meine Mutter fand es auch gemütlich, die hatte auch ein, eh, später kam auch eine Frau dazu mit der einer dieser Männer verheiratet war, eine sehr gemütliche Frau und meine Mutter fand es gemütlich, sie hatte keine Mühe damit. Sie hatte auch eine Freundin die in Amersfoort wohnte und die war auch Mitglied und die hatte auch Straflager, so gesagt, und ihr Mann auch und nun, damit sind sie gemütlich weiter gegangen mit dieser Freundschaft, sie hatten zum Beispiel Kartenabende und dann zu Geburtstagen und so, also damit hatte meine Mutter eigentlich keine Mühe, die fand das, glaube ich auch eh, ja ein Ergebnis der Umstände.
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Reems, Hein, geboren in 1923 erzählt eine Der Widerstand Geschichte:
Ich wohnte am Kapelweg und mein Deckname war Capelle, mit einem C. Meine Widerstandsarbeit bestand zum Teil aus dem Fälschen von Personenausweisen und dafür mussten wir Adressen haben. Falsche Adressen. Das Einfachste für mich war, dass der Kapelweg früher Appelweg hieß, und dass die Hausnummern bei der Veränderung des Straßennamens nicht verändert wurden. Dadurch fehlten die niedrigen Nummern vom Kapelweg, und weil die also nicht existierten, konnten wir diese Nummern für die falschen Ausweise gut verwenden. Wenn die Deutschen dann eine Durchsuchung machen würden, dann konnten sie auf alle Fälle keine Durchsuchung bei einer Familie machen, bei der zufällig auch etwas los war.
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Reems, Hein, geboren in 1923 erzählt eine NSB Leute Geschichte:
Wir hatten es über Piet Frima, aber jetzt erinnere ich mich eigentlich auch noch daran, dass nach dem Krieg eine Puppe die Piet Frima darstellen sollte, in der Langestraat aufgehängt wurde, und er war so berüchtigt, dass ich es eigentlich ankommen sah, dass er einer der wenigen war gegen den die Todesstrafe gefordert werden würde. Und, ich hatte natürlich alles gemeldet was ich von ihm wusste, im Protokoll, u.a., dass er einen Klassenkameraden den er bei einer Hausuntersuchung antraf, das war ein Untergetauchter, dass er den einfach sitzen ließ, dass er sagte: Bleib sitzen, und ich habe weiter eigentlich kein Wort für ihn getan, während der Verhandlung zu der ich aufgerufen wurde, weil er mehr oder weniger Opfer war, auch Opfer des Krieges war und von seiner eigenen Familie die hinter der NSB standen, und die bekannt war, und so eigentlich berüchtigt wurde, weil, sein Vater ein bekannter Rechtsanwalt war, und dann läuft man mit, auf alle Fälle, ich hatte Angst, dass er schwerer gestraft werden würde als ich ihm wünschte. Weil ich ihn letztendlich in meiner Jugend auf der Schule getroffen hatte. Und feststellen konnte, dass er außer den verrückten politischen Auffassungen, die durch das Milieu kamen aus dem er kam, dass er doch einen guten Charakter hatte. Das habe ich also betont, aber auf der Verhandlung versuchte der Rechtsanwalt natürlich bis zum Äußersten zu gehen, und ich erinnere mich, dass ich zu ihm sagte: jetzt müssen Sie hierüber nicht mehr länger jammern, denn Sie versuchen mehr herauszuholen als das was drinnen ist. Und ich bin froh, dass er eine große Strafe bekommen hat, fünfzehn Jahre, aber froh, dass er keine Todesstrafe bekommen hat. Das ist alles was ich darüber erzählen kann. …
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Reems, Hein, geboren in 1923 erzählt eine Kamp Amersfoort & die Gefangenen Geschichte:
Ich habe auch gesehen, dass Gefangene hin gebracht wurden die hier aus Amersfoort kamen, und ich erinnere mich noch, dass ich zu meinem Vater gerufen habe: Können wir sie nicht überfallen lassen, noch bevor sie im Lager sind? Aber ja, das ging dann nicht. Nein. Und es war tatsächlich auch sehr riskant, um so etwas zu tun. Und dann natürlich, es war ein Durchgangslager, also kamen auf der anderen Seite auch Gruppen aus dem Lager. Und eine dieser Gruppen wurde also fotografiert, das Foto hat ein Herr Voornekamp gemacht, ein Amateurfotograf der oft an Ausstellungen usw. teilnahm und der dann scheinbar auch ein Teleobjektiv hatte, was in dieser Zeit für einen Amateur noch nicht so normal war. Denn man kann am Foto sehen von wo es genommen wurde, aus welchem Haus, und dass es tatsächlich mit einem Teleobjektiv geschehen ist. Ja, die eine Gruppe nach der anderen Gruppe wurde zum Bahnhof gebracht und die gingen weiter, wahrscheinlich sind die nie zurückgekommen, denn wenn man in die deutschen Lager ging, dann war es schon vorbei. Es gingen auch welche ins Lager in Drenthe, Westerbork, und von dort sind noch welche herausgekommen, aber die Meisten nicht. Und das macht natürlich Eindruck, denn ich schaute von meinem Unterschlupf aus, das heißt von meiner Wohnung aus, meiner elterlichen Wohnung also, heimlich hinter den Gardinen, und man konnte nichts tun, he, du fühltest dich so machtlos. Ferner weiß ich nichts von dem Lager während der Besetzung, ich durfte das damals nicht von innen sehen.
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Vries, Klaas de (alias), geboren in 1933 erzählt eine NSB Leute Geschichte:
Am 6. Mai 1945, also nach der Befreiung und noch bevor mein Vater verhaftet wurde, standen viele Menschen vor unseren Fenster und die sangen „hier wohnt ein Landesverräter und er wird seiner gerechten Strafe nicht entlaufen“. Ich war erstaunt auch die Tochter unseres Nachbarn dazwischen zu sehen, nach allem was mein Vater für ihren Bruder getan hatte. Ist das jetzt Dankbarkeit? Ist die Welt so aufgebaut?
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Vries, Klaas de (alias), geboren in 1933 erzählt eine NSB Leute Geschichte:
Mein Vater hatte verschiedene Freunde, worunter der NSB-Polizeiinspektor Breugem, der im Krieg zum Kommissar der Polizei in Amersfoort ernannt wurde. Mein Vater ging im November 1944 bei ihm und seiner Familie auf Besuch und machte so mit, dass während des Abendessens geklingelt wurde. Es kamen drei Deutsche ins Zimmer, die was wissen wollten. Breugem, der Angst hatte, dass es eine Aktion des Widerstands war, bat die Männer sich auszuweisen. In der Verwirrung die darüber entstand zogen die Soldaten ihre Revolver. Breugem dachte damals, dass es ein Anschlag war und warf sich auf einen der Soldaten, worauf ein zweiter ihn auf der Stelle erschoss. So, im Beisein seiner Frau, seiner Töchter und meines Vaters. Das führte zu viel Entsetzen.
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Vries, Klaas de (alias), geboren in 1933 erzählt eine NSB Leute Geschichte:
Die Reaktion von vielen Leuten, auch später noch, später auf meiner Arbeit, in meiner Laufbahn, dass man merkt, dass noch immer einer Aversion gegen Menschen, Kinder von Eltern die bei der NSB waren, dass da noch immer eine Aversion besteht, obwohl die Kinder nichts daran tun können. He, was kann ich daran tun, dass mein Vater bei der NSB war, aus Prinzip, und wäre er das nicht gewesen dann kann ich als Kind auch nichts daran tun. Aber das wird oft auf die Kinder projiziert. Da ist wieder so einer, sicher auch so ein eh … he, also ja, das ist einfach schwer und das verfolgt dich sehr, sehr lange.
Leute sagen: He, ein NSB-Mitglied das ist falsch und die Kinder von NSB-Mitgliedern taugen also auch nichts. Denn die kriegen die Schmach mit. Und dann wird das auf eine andere Art auch den Kindern übel genommen. Und die können überhaupt nichts daran tun. Mein Bruder war in der Jugendgruppe, und ich war bei den Allerkleinsten, aber ja, was weiß man als 9- oder 10-jähriges Kind, he, was wissen die von der Politik. Darüber weiß man doch nichts. Und ich denke also, dass die Leute das viel zu wenig beachten, dass wir das nie fassen konnten, alle diese Dinge.
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