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Thema: Kamp Amersfoort & die Gefangenen

Hier finden Sie die Geschichten mit dem Thema Kamp Amersfoort & die Gefangenen

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Engbrocks, Jac., geboren in 1932 erzählt eine Gute Deutsche Geschichte:

Ich denke nicht, dass mein Vater über seine Zeit in Kamp Amersfoort Gewissensbisse hatte. Das denke ich eigentlich nicht, denn ich glaube, dass er die Dinge so gut wie möglich getan hat. Aber ich denke nicht, dass er sich danach noch jemals richtig wohl gefühlt hat. Nach einigen Jahren Zuhause gewesen zu sein ist er nach Brasilien gegangen, um dort zu arbeiten. Er ist auch noch in Israel gewesen, das war eine Art Wiedergutmachung. Er hatte eine fantastische Zeit.


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Engbrocks, Jac., geboren in 1932 erzählt eine Kamp Amersfoort & die Gefangenen Geschichte:

Mein Vater Willy Engbrocks saß, sofern ich weiß, in der Schreibstube von Kamp Amersfoort. Also bei der Lagerverwaltung. Ich habe es immer so begriffen, dass alle Namen von den Leuten die deportiert wurden bei ihm vorbei kamen. Das viel ihm manchmal schwer. Er hat Andere damit geholfen, damit sie dann nicht weg mussten. Aber was er genau getan hat, davon weiß ich nichts. Darüber wurde nicht gesprochen. Er hat mir nie etwas über das Lager erzählt. Er sprach von sich aus nicht darüber und ich habe wenig gefragt. Wir wissen, dass er Kontakt mit Leuten hatte, dass er sie gut versorgt hat. Dass er menschlich war und andere nicht anknurrte. Ich weiß nicht warum wir als Kind nicht danach gefragt haben. Ich denke, weil es normal war. Es ging alles automatisch, ob man es gut fand oder nicht. Heutzutage würden Kinder wahrscheinlich mehr fragen. Damals machte man als Kind das was deine Eltern sagten.


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Engbrocks, Jac., geboren in 1932 erzählt eine Kind im Krieg sein Geschichte:

Mein Vater war der einzige Soldat … er sagte nie etwas darüber. Ob ich glaube, dass wenn du bewusst danach gefragt hättest, vielleicht, aber von sichselbst kam es nie … Warum haben wir als Kind nie danach gefragt, ich glaube, dass das normal war, dass es eh, es ging alles so automatisch, wir eh du fandest es eigentlich, ob du es gut fandest oder nicht, es war so. Ich glaube, dass die Kinder heutzutage auch mehr fragen würden. Ich glaube, dass das auch der Zeitunterschied war. Du hast einfach das gemacht, was die Eltern sagten. Das war es.


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Goudswaard, Rudy, geboren in 1927 erzählt eine Geschichten von unseren Kindern Geschichte:

Als das Lyzeum in Baarn von den Deutschen besetzt wurde, bekamen wir in einer anderen Schule Unterricht. Die eine Woche morgens, die andere Woche mittags. Eine normale Schulzeit war das also nicht. Auch die schönen Schulsachen hatten wir nicht. Unsere Schwester Hetty war früher auf derselben Mittelschule und sie hatte uns über schöne Schulfeste und so erzählt. Nun, das saß in unserer Zeit nicht drin. Es war einfach langweilig und sicher die Folge des Krieges und der Besetzung.


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Goudswaard, Rudy, geboren in 1927 erzählt eine Kamp Amersfoort & die Gefangenen Geschichte:

Glücklicherweise haben wir nicht oft gesehen, dass Leute gepackt wurden. Wir haben aber ab und zu einen Zug mit dichten Fenstern gesehen, wovon wir fast sicher wussten, dass da Leute saßen die nach Deutschland transportiert wurden. Das beeindruckte dich. Wir wussten, dass Menschen abgeführt wurden. Das hörte man von diesem oder jenem. Genauso wie das was wir über Kamp Amersfoort hörten. Du warst nicht dabei, wenn die Leute gepackt wurden, aber du wusstest dass es geschah, denn die Berichte gingen rund von Mensch zu Mensch. Da war eine ältere Dame, eine Bekannte von unseren Eltern, die ab und zu bei uns vorbeikam und dann erzählte sie über den Leusderweg. Das war die Anfahrstrecke von Kamp Amersfoort und sie schaute dort einfach zu. Sie teilte auch Brot aus, aber das ging nicht ganz ungehindert, denn manche Deutsche erlaubten das und andere nicht und manchmal bekam sie dann auch etwas zu hören.


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Goudswaard, Rudy, geboren in 1927 erzählt eine Judenverfolgung & Verbrechen Geschichte:

Ed und ich, mit meiner Schwester, waren bei Pesie im Schwimmbad. Irgendwann kommt jemand von der Leitung dahin, ja dieser Junge sagt: Es sind Juden im Bad. Aber früher hatten wir ziemlich dunkle Haare, also der sagte zur Leitung: Da sitzen Juden. Und damals haben wir gesagt: Nun, wir sind keine, meine Schwester war auch dabei, wir sind keine Juden. Aber wir sagten: Lass uns vernünftig sein und das Schwimmbad verlassen, also wir wurden eigentlich mehr oder weniger aus dem Schwimmbad geworfen. Und damals haben sie meine Schwester angesprochen und die sagte also: Nein wir sind keine Juden. Aber meine Schwester sagte auch: Jungens kommt jetzt mit, denn man weiß es nicht. Und ja, so geht das, das sind ganz komische Zeiten.


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Kooistra, Jack, geboren in 1930 erzählt eine Kollaboration & die Befehlsgewalt Geschichte:

Ich sollte meinen Nachbarn warnen, dass es eine Razzia gab und damals stand hinten bei uns im Garten einer von der SS, ich sehe ihn dort noch stehen, Hände hoch, und ich musste erzählen wo mein Vater war und ja automatisch rief ich Heil Hitler. Eh, ich glaube, dass es mehr aus Angst als aus Überzeugun war, und damals sagte ich zu ihm, dass ich auch zur SS wollte und dann sagte er zu mir, dass ich das besser nicht tun konnte, denn eh, es fielen viele, aber er richtete diesen Revolver, ich sagte eine Pistole, aber es war ein Revolver, er hatte einen Zylinder, noch immer auf meine Brust. Aber wir konnte ziemlich gut Deutsch sprechen, denn auf der Schule hatten wir jeden Tag Deutsch als Pflichtfach. Und endlich ließ er ihn sinken, vor allem als ich sagte, dass ich zur Hitlerjugend wollte, und dass ich zum Dienst wollte. Und wie alt sind Sie denn? Nun, damals sagte ich, dass ich fünfzehn Jahre war, und dann oh dafür war ich viel zu jung und ich sollte meinen Verstand gebrauchen, aber er ließ das Ding sinken.


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Kooistra, Jack, geboren in 1930 erzählt eine Kamp Amersfoort & die Gefangenen Geschichte:

Als ich bei der Polizei war, hatte ich auch Dienst im Kuppelgefängnis in Breda. Sie hatten dort zusätzliche Bewachung nötig, weil an Weihnachten 1952 einige deutsche Kriegsverbrecher entkommen waren. Einer der entkommenen war Willem van der Neut, Wächter von Kamp Amersfoort.

In dieser Zeit im Kuppelgefängnis habe ich viele Kriegsverbrecher erlebt. Darunter war auch Kotälla, der Mann der in Kamp Amersfoort berüchtigt war. Er war ein kleiner, dreckiger, mickriger Mann, vor dem ich absolut keinen Respekt hatte. Dort war auch dieser Unmensch Oberle, ein ziemlich großer Mann, ein schlampiger, dreckiger Kerl, vor dem man keinen Respekt hatte. Aber auf der anderen Seite hatten wir Angst vor diesen Leuten, denn sie hatten alle lebenslänglich bekommen und sowie sie die Chance zur Flucht bekommen würden, würden wir die Opfer werden.

Wir waren auf Kotälla fixiert. Wir behielten diesen Perversen extra im Visier, weil er für seine Grausamkeit bekannt war und er nicht und niemanden schonen würde um frei zu kommen. Ich habe oft gehört, dass er ein Psychopath war und unberechenbar. Ich erinnere mich von ihm, dass er einen ziemlich großen Mund hatte. Er war ein bisschen überherrschend dominant und er lief immer mit Oberle. Wenn ich sie sah, wenn sie nach draußen durften, hatte ich oft die Neigung, um sie alle niederzuknallen. Ich tat es nicht, weil mich das auf ihr Niveau erniedrigt hätte und das wollte ich nicht. Alle meine Kollegen fühlten dieselbe große Verachtung für diese zwei, weil sie wussten was sie in Kamp Amersfoort ausgefressen hatten.


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Kooistra, Jack, geboren in 1930 erzählt eine Der Widerstand Geschichte:

Fast meine ganze Verwandtschaft saß im Widerstand. Sie saßen auch alle in einem Lager. Mein Vater ist zweimal entkommen, ein Onkel von mir saß einige Jahre im Gefängnis in Deutschland und ein anderer Onkel saß sieben oder acht Monate in Kamp Amersfoort fest. Ich war ein sehr neugieriger Junge und ich kroch immer unter den Tisch, wenn ich in der Zeit bestimmte Figuren hereinkommen sah. Dann hörte ich genau was besprochen wurde: Vom Fleischtransport bis zu den Untergetauchten, Zeitungen zustellen und so weiter. Sie sabotierten im Allgemeinen deutsche Ziele.  Den Onkel, der in Deutschland gefangen war, habe ich als Wrack zurückkommen sehen. Der Onkel der in Kamp Amersfoort saß, wurde während einer Razzia mit einem Freund gepackt. Als er aus dem Lager zurückkehrte und Narben von Verletzungen zeigte, wussten wir, dass es ein schrecklicher Ort war, aber man hatte eigentlich keine Ahnung was ein Konzentrationslager war. Er erzählte, dass sie jeden Tag unter Bewachung standen, über schlechte Unterkunft und schlechte Ernährung. Dadurch hatte man ein Bild, aber es war unmöglich zu wissen was sich wirklich abspielte.

Selbst weiß ich nicht wirklich etwas über die Taten des Widerstands. Ich erinnere mich aber, dass ich sonntags Päckchen wegbringen musste, wo sich hinterher zeigte, dass Vrij Nederland oder Trouw und Je Maintendrai darin waren. (Vrij Nederland oder Trouw und Je Maintendrai waren verbotene Zeitungen). Das waren illegale Blätter, aber ja, ich bekam meistens so gegen halb acht, kurz vor der Sperrzeit acht Uhr abends, den Auftrag, um noch etwas zum Gemeindeempfänger zu bringen. Der saß auch voll beim Widerstand und in diesem Moment bringst du einfach ein Päckchen weg. Du gehorchtest deinen Eltern blind. So habe ich auch Fleisch zu Untertauchadressen gebracht. Ich wurde auch angehalten, aber in der Zeit ging ich noch zur Schule. Ich lief dann mit einer Ledertasche voller Bücher und dazwischen war ein Päckchen. Wenn sie mich anhielten, schauten sie in die Büchertasche und das Päckchen war so schön umwickelt, dass ich immer zwischendurch geradelt bin.


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Kooistra, Jack, geboren in 1930 erzählt eine Geschichten von unseren Kindern Geschichte:

Ich bin nie vom Krieg losgekommen. Obwohl ich es an allen Seiten versucht habe, aber es gelang nicht. Und je älter du wirst, je mehr du dich damit beschäftigst. Es kommt immer wieder, wie heute Morgen, auch dann bin ich wieder mit diesem neuen Buch beschäftigt und dann denkst du, ja wofür, wofür war das alles nötig, und dann siehst du die Namen der Opfer und du siehst ein Gebetsbild oder etwas anderes, und dann denkst du, warum musste so eine junge Frau ums Leben kommen. Dann habe ich heute Morgen registriert, eine Katharina van der Heijden aus Nimwegen, am 18. September ’44 an ihrem Geburtstag wurde ihr Elternhaus in Brand gesteckt. Und das Mädchen hatte keine Chance, um heraus zu kommen. Später wurde sie verkohlt gefunden. Ich habe ein Foto von ihr und die Geschichte, hübsches Kind um zu sehen und dann denkst du, wofür ist das alles gut gewesen. Und das beschäftigt mich all die Jahre und dann siehst du die Jugenderinnerungen, und dass mein Freund totgeschossen wurde. Dass ich sehe, dass ein Untergetauchter der wie ein Hase, er war alter Soldat und er wusste das, im Zickzack über die Felder läuft und dass da ein Mof (Schimpfwort für Deutsche) auf ihn schießt, dass der alte Bruning von seinem Fahrrad geschossen wird, der Mann war taub und hörte die Aufforderung nicht. Dieser Mann wurde einfach von seinem Fahrrad geknallt.  Und dieser Freund von mir, Piet Dantuma, es wurde auch eine Straße nach ihm ernannt, er war nicht gleich tot, der wollte seinen Nachbarjungen vor einer Razzia warnen, Piet wurde in seiner Lunge getroffen, und, er war schon nicht so stark und ist im Krankenhaus gestorben. Und dieser Deutsche kam heulend zu der Familie und hat sich entschuldigt, denn er war auch Vater von zwei Kindern, aber er hatte nicht bemerk, dass er auf ein Kind schoss, er war total bestürzt. Ein harter alter Ostfrontkämpfer. Die Familie wollte die Entschuldigungen nie annehmen. Und das kann ich mir vorstellen. Und dann denke ich ja, wenn ich den Namen Piet Dantuma oder den Nachnamen Dantuma höre, bei meinem Abschied war auch jemand der sagte:„Ich bin ein Sohn von Anne Dantuma“, und das war ein Bruder von Piet. Und dann sehe ich, bei meinem Abschied, sehe ich auf einmal Piet vor mir stehen. Und ja, dreizehn Jahre, totgeschossen. Sehr merkwürdig, das sind die Zufälle sobald ich diesen Nachnamen höre, Klaas Dantuma z.B. und dann denke ich: Oh, ja Pietje. Dann muss man bedenken, wir reden über das was vor siebzig Jahren war, das kommt immer wieder zurück. Und immer retrospektiv, und das holst du aus deinem Referenzrahmen, ohne dass du das willst und ohne dass du dich zielbewusst damit beschäftigst. Aber ja, es geht kein Tag vorbei, ohne dass Leute mich anrufen, mit eine E-Mail schicken, Briefe schreiben, mit weißt du was mit dem und dem geschehen ist.


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Mellink, George, geboren in 1929 erzählt eine Hungersnot und Hungermärsche Geschichte:

Ich musste Brot beim Bäcker am Soesterweg holen. Der grenzte ans Bahnhofsgelände. Um dorthin zu kommen, musste ich über den Übergang und dann beim Soesterkwartier zum Gelände. Ich habe zweimal mitgemacht, dass das Gelände zu diesem Moment beschossen wurde, bombardiert wurde.  Sturzbomber, hupsakee. Und alle Leute die in der Reihe standen um Brot zu holen, die flüchteten überall hin und ich weiß noch, dass ich mich hinter einen Baum legte. Einen großen Baum, der genau vor dem Laden stand. Sobald es vorbei war, stellte ich mich wieder in die Reihe. So erlebte man den Krieg. Das war eine Tatsache. Danach ging man wie ein Verrückter nach Hause, denn kurz darauf konnte man wieder bombardiert werden. Und es wurde sehr oft daneben geworfen. So wurden sehr viele Häuser im Soesterkwartier zerstört, einfach weil die Bomben daneben geworfen wurden.


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Mellink, George, geboren in 1929 erzählt eine Kamp Amersfoort & die Gefangenen Geschichte:

In meiner Schulzeit, in meiner Schulzeit, über die Grundschule spreche ich jetzt, da waren glücklicherweise keine Kinder von denen die Eltern bei der NSB waren, sie also auch nicht bei der Jugendgruppe. Das war glücklicherweise, denn anders hätte ich sie verstoßen. Aber glücklicherweise spielte dieses Thema keine Rolle. Dass wir sie als derartige auf der Schule erkannt haben. Vielleicht aber heimlich, dass sie bei der Jugendgruppe waren, die Eltern auch, aber das wussten wir nicht. Ich auch nicht.


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Moojen, Tos, geboren in 1926 erzählt eine Kind im Krieg sein Geschichte:

Als Kind hat man von Krieg eine ganz andere Erfahrung Es geschieht was geschieht, ich regte mich nicht darüber auf Wir hatten Bekannte die mit ihrem Garten gegen das Lager wohnten und wir gingen normal bei ihnen auf Besuch. Das änderte nichts, man war auch nicht erstaunt, wenn man sie dort schießen hörte. Ja natürlich wurde dort geschossen, das hörte man bei uns Zuhause auch. Kinder sind was das anbelangt sehr formbar. Und wenn da dann so ein Lager ist, ja dann ist da so ein Lager.


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Moojen, Tos, geboren in 1926 erzählt eine Kamp Amersfoort & die Gefangenen Geschichte:

Es floh manchmal jemand aus dem Lager und in der Sophialaan sah ich auch einen toten Gefangenen liegen Den hatten die Deutschen dort erwischt Wenn jemand floh, gingen sie mit Hunden hinterher und dann war es eigentlich immer dieselbe Geschichte. „Laufen“, riefen sie dann zu so einem geflohenen Gefangenen, „schneller“. Und sobald er schnell rannte, war es puf … schießen und dann wurde der Gefangene auf der Flucht „erschossen“.


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Moojen, Tos, geboren in 1926 erzählt eine Kamp Amersfoort & die Gefangenen Geschichte:

Der Eingang war der sogenannte Rosengarten, das war ein langer Gang aus Stacheldraht, und dort wurdest du dann hineingesetzt, nun, da standen wir dann zu zweit, denn zu diesem Zeitpunkt gab es keine anderen Fänge. Nun ja, da lief vor den Ding auch wieder ein Soldat mit einem großen Gewehr auf seinem Rücken, der sagte so ab und zu: Hände hoch, nun ja, dann musstest du dich eine Zeitlang am Stacheldraht festhalten. Nun ja, das ist nicht so schlimm, denn du musst nicht die Stachel greifen, eh, dann standest du eine Weile so. Und nach einer Weile durftest du sie dann wieder nach unten lassen, nun das war eigentlich alles. Und am Ende des Tages kam der Soldat durch das Tor das darin war, nach drinnen und: Mit! Nun, und dann mussten wir abwechselnd zum Kommandanten kommen:  ich glaube zumindest, dass es der Kommandant war. Er war ein Großmaul. Also das passte, nun, und der fragte dich wie du heißt und wer du bist, und dann fragte er: Wo ist hier ein Gericht? Und in der Zeit war doch alles ein bisschen knapp, und ich übersetzte das Gericht mit einem Essen. Er schaute mich etwas zwinkernd an, und dann wurde er böse und dann rief er ob ich kein Deutsch verstand. Nun, damals habe ich den schönen Satz ausgesprochen, das weiß ich noch gut: Nur ein bisschen, dass, im Zimmer daneben, die Tür stand auch noch offen, dass dieser Kerl in Lachen ausbrach, ha, ha, ha, ha. Ha, ha, ha, ha, und dann schrie er uns zu: Das Gericht ist in Utrecht! O, ja, o ja, meinte er das Radboud, ja, nun gut, also der Mann hat es aufgeschrieben und dann ist es weitergegangen und später wurden wir zu zweit wieder mit einem Soldaten mit einer große Spritze, wieder aufgerufen, dass wir mit mussten, nun wir sollten sehen wohin wir kamen, nun, das war der Eingang des Lagers. Und damals sagte er zu der Wache die dort stand: Sie wurden entlassen. Nun, und da standen wir dann auf Laan 1914.


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Werner, Paul, geboren in 1930 erzählt eine Der Anfang des Krieges Geschichte:

In den ersten Maitagen von 1940 traute sich mein Vater nicht ins Geschäft, durch all die Schützengräben vor unserem Haus. Er hatte Angst und weinte. Darum übernachteten wir bei Bekannten, Kunden von meinem Vater, Restaurant Hoefnagels. Dort kamen nachts die Soldaten von der Front, auf dem Rückzug. Ich erinnere mich an das Geräusch der Pferdehufe. Die Verwundeten lagen auf der Treppe und auf dem Billarttisch, das Krankenhaus war voll und ich sah Leute mit Blut. Das fand ich gruselig, vor allem weil ich über die Leute hinweg steigen musste, wenn ich nachts zur Toilette musste. Das hat ein paar Tage gedauert und dann sind wir zur Evakuierung zum Bahnhof gegangen.


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Werner, Paul, geboren in 1930 erzählt eine Kamp Amersfoort & die Gefangenen Geschichte:

Mein Vater war ungefähr eineinhalb Monate in der Totenzelle von Kamp Amersfoort. Und wir wussten nichts, wir hatten keine Ahnung wo er war. Bis er wieder bei uns vor der Tür stand. Er wurde verhaftet, weil er ein Fest auf der Manege in de Treek in Leusden hatte und mit seinem betrunkenen Kopf nach der Sperrzeit entlang dem Lager nach Hause radelte. Er wurde natürlich sofort von so einer Wache angeschrien, aber statt abzusteigen ist er weiter geradelt. daraufhin wurde er verhaftet und in die Todeszelle gesteckt, sie dachten ganz bestimmt, dass sie einen dicken Fisch gefangen hatten. Er wurde danach ein paar Mal von Kotälla verhört. Das war ein schreckliches Arschloch, der nur schreien konnte, aber als Kotälla einmal etwas ruhiger war, fragte mein Vater ihn ob der Ortskommandant eigentlich wusste, dass er in der Todeszelle saß. „Der Ortskommandant?“, fragte Kotälla, „kennen Sie den denn?“, worauf mein Vater antwortete: „Ja, der kommt zu mir ins Geschäft und es könnte für Sie verkehrt ablaufen, wenn er hört, dass ich hier sitze! Rufen Sie ihn an.“ Kotälla rief damals im Beisein meines Vaters den Ortskommandanten an: „‘Herr Werner. Was? Sofort frei lassen!“ Mein Vater wurde daraufhin unter die Dusche gesetzt und entlaust, er bekam lecker zu essen und nach ein paar Tagen Erholung, haben sie ihn nachts nach Hause gebracht. Ich wurde wach, weil er Steinchen an mein Fenster warf und damals dachte ich, dass ich einen Geist sah. Er hatte aber einen Tick davon, ja, aber was willst du auch, wenn du in die Todeszelle gesperrt wirst und das Geschreie und das Schießen um dich herum hörst.


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Werner, Paul, geboren in 1930 erzählt eine Es gab auch schöne Momente Geschichte:

Wenn bombardiert wurde, dann saßen wir im Keller und dann sagte mein Vater, Nel, dann kamen wir aus dem Keller und dann hatte sie ein Sieb auf dem Kopf, wie ein Helm, und wir haben uns totgelacht, und dann sagte sie: „Wollt ihr den keine Suppe, ich werde in der Suppe rühren, was kümmern mich die Bomben, wenn wir einen Volltreffer kriegen gehen wir doch alle drauf“, und dann gingen wir wieder in die Küche und dann sagte mein Vater, die ist verrückt, und wir haben uns totgelacht. Sehr gut, he? Sehr gut, mein Vater versuchte uns Angst zu machen und da stand sie mit dem Suppenlöffel und dann sagte sie: „Die Suppe ist fast fertig“, und wir haben uns schief gelacht und dann hörte man die Flugzeuge, nachdem der Bahnhof bombardiert wurde, he. Und das ist eigentlich die beste Art he, wir bekamen also keine doppelte Erziehung, von meiner Mutter auch das Phlegmatische he. Sehr phlegmatisch so von ach, was kann dir passieren, tot ist tot und leben ist leben. Und daran kannst du nichts tun, he. Du kannst es nicht verhindern.


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Zomerplaag, Henriëtte, geboren in 1931 erzählt eine Judenverfolgung & Verbrechen Geschichte:

Ich war 11 Jahre als wir abgeholt wurden. Ich werde das mein Leben lang nicht vergessen. Wir lagen schon im Bett, wir schliefen schon und dann wurde ich aufgeweckt. Ich sah einen Deutschen im Schlafzimmer stehen, mit dem Gewehr im Anschlag. Ich musste aufstehen, mich ankleiden und dann mussten wir weg. Wir wurden in Lastkraftwagen zum Theater gebracht. Ich fing an zu zittern als sie mich aufweckten und ich habe drei Tage lang gezittert.


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Zomerplaag, Henriëtte, geboren in 1931 erzählt eine Kamp Amersfoort & die Gefangenen Geschichte:

Na ja, in Westerbork war man freier als in Kamp Amersfoort. In Westerbork konnte man durch das ganze Lager laufen und überall hineinlaufen wo es möglich war, ich sage nicht in die große Küche und all die Dinge, aber in die normalen Baracken konnte man einfach hinein, und das ging in Amersfoort nicht. Denn dort war ich in zwei Baracken, Baracke neun und Baracke zehn und weiter durfte ich nicht kommen. Irgendwo ist eine Karte und dann kann ich genau


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