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Thema: Deutsche & Deutschland heute

Hier finden Sie die Geschichten mit dem Thema Deutsche & Deutschland heute

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Craanen, Rolf, geboren in 1944 erzählt eine Gute Deutsche Geschichte:

Meine Mutter hat mir später erzählt, dass es für sie im Krieg auch eine sehr schwere Zeit war.  Denn wenn sie die Tür öffnete und die Soldaten mit den Waffe kamen nach drinnen auf der Suche nach meinem Vater, hatte sie große Angst. War es ein guter Deutscher oder ein falscher? Die Jugendlichen schluckten nichts und schossen erst drauflos, bevor sie eine Frage stellten und die Älteren wollten den Krieg auch nicht und hatten Verständnis für eine bestimmte Situation.


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Craanen, Rolf, geboren in 1944 erzählt eine Deutsche & Deutschland heute Geschichte:

Und dann gingen wir nach Deutschland, und meine Mutter die ging dann mit meiner Schwester und meinem Bruder mit dem Zug, und in den Sommermonaten war das mindestens einen Monat, dann machte meine Mutter den großen Haushalt, ein Großputz im Haus. Meine Oma hatte eine große Wohnung, und wir spielten dann in der Siedlung in der Nähe und alle Kinder kannten mich also eh, ja, das war sehr fein dort, dort blühte ich wirklich auf. Ja, und dann liegt ein Luftbett, womit du ein bisschen im Wasser planschen kannst, aber sonst einfach schön spielen, frei sicher, das war sehr wichtig für mich und dort merkte ich auch, dass die Kinder mich als Holländer viel besser akzeptieren konnten als in den Niederlanden oder Zuhause als Niederländer mit einer deutschen Mutter und ja, das verstand ich als Kind nicht. Also darin lief ich oft fest, und Angst, unsicher, ich konnte die Leute nicht anschauen, ich vermisste das Vertrauen als Kind. Ich fing an zu stottern, Angst um anzuschauen.


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Hoften, Hannie van, geboren in 1930 erzählt eine Hungersnot und Hungermärsche Geschichte:

Ich durfte einmal pro Woche bei einem Bauern Richtung Soest einen Liter Milch holen. Dann hatte ich eine bestimmte Pfanne oder einen Topf und denn ging ich mit dem Fahrrad dorthin. Dann ging man in Amersfoort dort entlang wo jetzt der Tiergarten ist und an der gegenüberliegenden Seite des Tiergartens standen ein paar Villen. Die stehen dort noch. Da saßen Deutsche drin und die hatten einen Wachposten am Gehwegrand, am Radwegrand. Ich weiß noch, dass ich immer zitterte, um dort vorbei zu kommen. Ich fand es eine schlechte Aufgabe, die ich jede Woche erledigen musste. Mein Bruder war zu klein und meine Mutter hatte andere Dinge zu tun. So war das immer eine lästige Aufgabe: Jede Woche in Soest 1 Liter Milch holen. Na ja, dann hatten wir wieder was.


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Hoften, Hannie van, geboren in 1930 erzählt eine Deutsche & Deutschland heute Geschichte:

Nach dem Krieg mit Deutschen reden. Na, damit hatte ich erst einmal Schwierigkeiten. Auch mit dem Urlaub. Aber das hatten viele Leute. Wir gehen nicht nach Deutschland. Nein. Die deutsche Sprache. Wenn du die dann wieder hörtest, dann war es: uuhhh. Dann ging es schon so, he. Das fand ich scheußlich. Weil du dann wieder an die deutschen Soldaten denkst, die du alle reden hörtest. Allmählich verschwindet das. Obwohl ich jetzt noch. Denn wir haben jetzt einen deutschsprachigen Schwager. Wenn wir dann einmal zu ihm nach Deutschland gehen denn … Nein. Das ist auch mein Volk nicht. Weil sie im Krieg bei uns waren. Dieser Typ Volk. Nein. Das sind mein Typ Menschen nicht. Also, Deutsche werden nie meine echten Freunde. Nicht nur weil sie Krieg geführt haben, aber auch einfach, weil ihr Charakter und mein Charakter so unterschiedlich sind, das … Wir passen nicht zueinander. Kann geschehen!


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Jong, Tommie de, geboren in 1933 erzählt eine Judenverfolgung & Verbrechen Geschichte:

Die Frauen von unserer Gruppe wurden einfach als Putzfrauen eingesetzt und die Kinder mussten auch mithelfen, denn wir wurden als faule Juden betrachtet. Das wurde uns immer an den Kopf geworfen. Wir mussten für die Moffen arbeiten, ihre Baracken sauber halten und diese Dinge.


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Jong, Tommie de, geboren in 1933 erzählt eine Deutsche & Deutschland heute Geschichte:

Das deutsche Volk ist für mich noch immer ein Wort zusammen: das sie Moffen sind. Auch ihre Kinder. Letztens waren wir mit einem Chor in Deutschland, und dann saßen wir da auf einem Weinfest und ich saß neben einer Frau und gebrauchte das Wort Rotmoffen. Die Frau wurde böse und sagte: Ich habe einen Sohn von einem Deutschen, den ich bin mit einem Deutschen verheiratet. Ich sagte: Es sind noch immer die Moffen. Denn Sie haben den Krieg nicht mitgemacht, ich aber schon. Sie haben nie gewusst was ein Mof getan hat, ich aber schon. Und wenn es dir nicht passt um neben mir zu sitzen, hau dann ab. Sie ist auch weggegangen, sie hat sich irgendwo anders hingesetzt. Ich sage: Dann hau doch ab. Und das ist noch immer so. Wenn ein Deutscher mich nach dem Weg fragt, schicke ich ihn noch immer in die andere Richtung. Rette deinen Hintern selbst, wir mussten uns auch selbst retten. Tu das jetzt auch.


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Loewe, Brunhilde, geboren in 1942 erzählt eine Deutsche Geschichten Geschichte:

Boppard wurde schwer bombardiert. Als später Feuerwerk abgeschossen wurde, heulte ich schrecklich. Niemand wusste warum, aber es war so. Bei jedem Knall zuckte ich zusammen. Erst viel später wurde ich mir darüber bewusst, dass die Knalle des Feuerwerks mich an die Knalle der Bombardierungen über Boppard erinnerten. Dann flüchteten wir immer in den Keller. Rennen, fliegen, du fühltest es von innen. Und dann flogen wir alle zusammen in den Keller. Also das Heulen wegen der Knalle des Feuerwerks war eigentlich wegen der Knalle der Bombardierungen.


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Loewe, Brunhilde, geboren in 1942 erzählt eine Deutsche & Deutschland heute Geschichte:

Ich schäme mich in gewissem Sinn für ganz Deutschland, für das was damals im Zweiten Weltkrieg passiert ist. Dafür schäme ich mich wirklich. Und dann wird manchmal gesagt: Ja aber du warst jung, du warst zwei als der Krieg vorbei war und du hast eigentlich nichts damit zu tun, trotzdem bleibt das Gefühl immer hängen.


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