BIOGRAFIE
Ich bin Bernd Zierleyn. Ich bin 1940 in Amersfoort geboren und meine Eltern nannten mich Alexander Bernhardus. Alexander, weil mein Vater so hieß und Bernhardus, weil sie damit ihre Oranje-Gesinnung unterstreichen wollten – die niederländische Prinzessin Juliana war immerhin mit Prinz Bernhard verheiratet. Mein Vater war ein sogenannter „Reichsdeutscher“; er war in den 30er Jahren von Deutschland in die Niederlande gekommen und hatte in Amersfoort ein Handelsbüro. Meine Eltern fühlten sich als Niederländer, obwohl mein Vater doch noch die deutsche Staatsangehörigkeit besaß. Nach der Besetzung wurde er darum unter Druck gesetzt, er musste sich für die Partei einsetzen. Aber das wollte er nicht; vor dem Krieg wollte er sich schon nicht für die NSDAP (National sozialistische deutsche Arbeiterpartei) einsetzen und nach der Besetzung auch nicht. Die deutsche Vereinigung in Amersfoort haben meine Eltern auch wie die Pest gemieden.
Ich hatte eine ältere Schwester, Karin, und wir wohnten in der Nolenslaan 5 in Amersfoort. Zu einem gewissen Moment wurde mein Vater zum deutschen Dienst aufgerufen. Ich weiß nicht genau in welchem Jahr das war, es war wahrscheinlich so gegen 1943. Er wollte nicht, aber dann hat er doch bei der technischen Nothilfe deutsche Militärautos, LKWs usw. repariert. Das hat er ein dreiviertel Jahr getan, danach wurde er bei einem Luftabwehrgeschütz in Zeeland eingesetzt. Anschließend wurde er nach Hilversum versetzt und am Ende des Krieges wurde er in Utrecht als Kriegsgefangener gefangen. Wir (meine Mutter Schwester und ich) wohnten mittlerweile in Deutschland bei meinen Großeltern im Grenzgebiet über Wuppertal. Er hatte uns dorthin geschickt, weil er das sicherer für uns fand. Ich kann mich selbst wenig an diese Jahre erinnern.


Zierleyn, Bernd, geboren in 1940 erzählt eine Geschichte:
![]() |