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Monkhorst, Gerard

BIOGRAFIE

Ich bin Gerard Adolf Monkhorst. Ich bin 1933 geboren. Das war das Jahr in dem vielen Niederländern deutlich wurde, dass unter der Leitung von Hitler in Deutschland etwas Besonderes geschah. Mein Vater, der immer beeindruckt war von großen Figuren aus der Geschichte wie z.B. Napoleon, war das auch von Adolf Hitler. Darum hat er, zu meinem großen Bedauern, bei meiner Geburt sowohl den Familiennamen Gerard als auch den Namen Adolf mitgegeben. Und damit bin ich jetzt noch aufgesattelt.

Wir wohnten im Leusderweg, gegenüber dem Konzentrationslager. Das Konzentrationslager war, glaube ich, zehn Meter von unserem Haus entfernt und wir schauten voll auf den zwei Meter hohen Stacheldraht. Wir konnten das Konzentrationslager nicht sehen, wohl aber das Lager davor, wo die deutschen Soldaten und die niederländische SS einquartiert waren.

Am Anfang merkten wir nicht so viel von diesem Lager. Uns wurde erst deutlich, dass schreckliche Dinge passierten als die Deutschen eine große Gruppe russischer Kriegsgefangener als Propagandamaterial durch die Stadt zum Lager trieben. Das war Ende September 1941, wir standen mit der ganzen Familie am Zaun und die Gefangenen liefen unter deutschem Zwang vom Leusderweg zur Laan 1914. Sie sahen wahnsinnig schlecht aus, sie liefen mit unsicherem Gang, trugen zerlumpte Kleidung. Ich weiß noch, dass wir versuchten ihnen Äpfel und Brot zu geben, aber ich bekam von einem deutschen Soldaten einen Schlag, ich musste zurück auf den Gehweg.

An dem Tag, an dem die russischen Kriegsgefangenen bei uns vorbei kamen war mein Vater sehr böse. Meine Mutter musste ihm sagen er solle ruhig bleiben, weil er sehr wütend war. Er hatte damals schon lange eingesehen, dass Hitler nicht die Figur war für die er zu Anfang eine gewisse Bewunderung hatte. Für uns begann das Lager damals als Konzentrationslager zu leben.

 

Fotos –von oben nach unten: Grundschule Gerard – 25 jährig Jubilar beim Polizei 1942 – Die Eltern Monkhorst 1945

Monkhorst, Gerard, geboren in 1933 erzählt eine Geschichte:

Die Polizei hatte in der Zeit ein NSB-Mitglied als Kommissar und es gab verschiedene Inspektoren die für die Deutschen viel Sympathie hatten. Damit hatte es mein Vater ziemlich schwer. Er war was dies betrifft gut bekannt bei den inländischen Streitkräften oder denen beim Untergrund, aber die höhere Polizeiführung behielt ihn darum im Auge.

Monkhorst, Gerard, geboren in 1933 erzählt eine Geschichte:

Ich erinnere mich noch an einen der Augenblicke, dass ich glaube, dass es der Unterscharfführer war, das weiß ich nicht sicher, aber dass unser Gang im Haus aus zwi Teilen bestand, dem Vorgang und dem hinteren Gang, und der hintere Gang war eigentlich ein Teil der Küche, aber dort wurde eine Holzwand dazwischen gesetzt. Aber im Vorgang hörte ich sie mit den Deutschen streiten, meine Mutter, und damals hörte ich auch tatsächlich, dass wir alle hinter Gitter kommen würden, aber das alles machte keinen großen Eindruck. Das Merkwürdige ist, dass man scheinbar sehr nahe dabei wohnen kann und für solche Dinge doch nicht so empfindlich ist und vor der Gefahr von der Seite, als Leute die weiter weg wohnen, sehr merkwürdig, dass wir das alles gut überstanden haben. Aber wir haben echt keine wesentliche, zumindest sehr wenig, Angst gekannt.

 

Monkhorst, Gerard, geboren in 1933 erzählt eine Geschichte:

Man bekam regelmäßig Transporte, wodurch wir als Jungens am Ende des Kapelwegs gegenüber dem Eingang, dem offiziellen Eingang des Konzentrationslagers standen, ja, und dann sahst du es, dann musstest du sie begleiten oder du musstest das nicht, aber du begleitetest sie dann zum Bahnhof und dann wusstest du, dass sie vielleicht auch nicht, dass sie ermordet werden würden oder umkommen würden, was wir wohl regelmäßig gehört haben, wovon ich erst hinterher, ich glaube sogar nach dem Krieg aber das weiß ich nicht mehr, die Salven die man hinter dem Konzentrationslager hörte, wahrscheinlich wurden dann wirklich Reihen mit Menschen totgeschossen. Die Salven hast du gehört, aber die Bedeutung davon wusstest du nicht.

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