erzählt etwas über Judenverfolgung & Verbrechen:
„Ich wusste nicht, dass Leute verschwanden.“erzählt etwas über Erinnern und vergessen:
„Es werden noch immer Leute in einer Hasswelle mitgeschleppt “
BIOGRAFIE
Ich bin Ed Kamp und ich bin 1935 in Arnheim geboren. Im Krieg kannten mich alle als Eddy Kramer. Das kam, weil mein Vater im Jüdischen Rat saß, wodurch Kamp in Arnheim ein bekannter jüdischer Name war. Ich war 5 als der Krieg ausbrach, und weil wir Juden waren durften wir schon schnell nicht mehr auf eine normale Schule gehen. Ich glaube es war 1942 als meine Schwester und ich auf eine jüdische Schule mussten. Die war in der Innenstadt von Arnheim. Wir mussten ein ganzes Stück radeln; hin war es kein Problem, weil es bergab ging, aber zurück ging es bergauf und das war ein Problem.
Wir wohnten damals als der Krieg ausbrach in einem großen Haus, oben auf dem Berg. Dort wurden wir von den Deutschen herausgeworfen und damals sind wir in ein anderes Haus gezogen. Danach kam die jüdische Schule und dann mussten wir wieder aus unserem Haus heraus. Wir gingen damals nach Schaarsbergen, in ein weißes Haus, mitten in den Wäldern. Von dort aus sind wir dann untergetaucht. Die erste Adresse fand ich nicht schön ich fand sie nicht artig. Ich bekam Buttermilchbrei und den fand ich fies. Ich weiß nicht mehr warum ich dort wegging, aber danach kam ich zu einer Frau in Velp. Dort lief es furchtbar schief, denn ich spielte auf der Straße und erzählte dort, dass ich ein jüdischer Junge war. Das war nicht so klug. Dort wurde ich verraten, das weiß ich auch noch: ich schlief, wurde aus meinem Bett geholt, angezogen und wie der Blitz aus der Hintertür. In diesem Moment kamen Polizisten durch die Vordertür. Ich glaube, dass es Niederländer waren, denn ich hörte sie sagen, dass sie ein jüdisches Schweinchen holen wollen. Ein jüdisches Schwein, damit meinten sie mich, aber ich entkam durch die Hintertür. Ich weiß nicht mehr genau wohin ich damals ging, es waren so viele Adressen. Meine letzte Adresse weiß ich nicht sehr gut, das war in Amersfoort. Bei der Familie Brester und dort hatte ich es wahnsinnig gut. Das war eine sehr herzliche Familie.
Kamp, Eddy, geboren in 1935 erzählt eine Geschichte:
Dass Menschen verschwanden, das wusste ich nicht, ich weiß nicht ob meine Eltern das wussten, aber ich wusste es auf alle Fälle nicht, das habe ich nicht mitbekommen, vielleicht haben sie das vor mir verschwiegen, das ist gut möglich.
Kamp, Eddy, geboren in 1935 erzählt eine Geschichte:
… ich habe auch nie gesagt: ich gehe nicht nach Deutschland, denn auch da war es so … na ja, obwohl, ja, es war eine kleine Gruppe Idioten die das regelte, obwohl, wenn man das Buch von Hedda liest, aah, worin der Bürgermeister von Braunschweig, von dem man erwarten darf, dass er seinen Verstand gebraucht, erzählt, dass Hitler es so phantastisch tut. Und dass die Juden an allem die Schuld haben, dann denke ich: Jungens wie ist das möglich? Wenn man jetzt seinen Verstand gebraucht, dann geht das doch nicht? Aber scheinbar ging es doch. Die Leute waren also so imponiert, denn das war es natürlich auch he, denn wenn man jetzt Filme von Hitler und Göring sieht, wie sie mit der Bevölkerung spielen, dann frage ich mich also, ob ihnen das jetzt auch noch gelingen würde. Das glaube ich nicht, ich denke nicht, dass es in der heutigen Zeit möglich ist, dass es Menschen gibt die eine ganze Nation in einer Hasswelle mitziehen, obwohl, wenn man auf den Mittleren Osten schaut und jetzt auf den Islam ist es dasselbe, dort geschieht es auch! Und die finden, dass alle die nichts mit dem Islam zu tun haben, Hunde sind. Und auch dort werden die Leute mitgezogen. |