Eine Frage oder Anmerkung?   mailen oder anrufen

Name M/F Geburtsjahr Biografie Aussprachen
Mellink, George M 1929
Mellink, George
Mensink, Ida V 1931
Mensink, Ida
Monkhorst, Diederik M 1928
Monkhorst, Diederik
Monkhorst, Gerard M 1933
Monkhorst, Gerard
Moojen, Tos M 1926
Moojen, Tos
Mulder, Koen M 1927
Mulder, Koen
Nijenhuis, Anton M 1931
Nijenhuis, Anton
Raddatz, Mathilde V 1933
Raddatz, Mathilde
Radermacher Schorer, Jeanne V 1932
Radermacher Schorer, Jeanne
Reems, Hein M 1923
Reems, Hein

Mellink, George, geboren in 1929 erzählt eine Hungersnot und Hungermärsche Geschichte:

Ich musste Brot beim Bäcker am Soesterweg holen. Der grenzte ans Bahnhofsgelände. Um dorthin zu kommen, musste ich über den Übergang und dann beim Soesterkwartier zum Gelände. Ich habe zweimal mitgemacht, dass das Gelände zu diesem Moment beschossen wurde, bombardiert wurde.  Sturzbomber, hupsakee. Und alle Leute die in der Reihe standen um Brot zu holen, die flüchteten überall hin und ich weiß noch, dass ich mich hinter einen Baum legte. Einen großen Baum, der genau vor dem Laden stand. Sobald es vorbei war, stellte ich mich wieder in die Reihe. So erlebte man den Krieg. Das war eine Tatsache. Danach ging man wie ein Verrückter nach Hause, denn kurz darauf konnte man wieder bombardiert werden. Und es wurde sehr oft daneben geworfen. So wurden sehr viele Häuser im Soesterkwartier zerstört, einfach weil die Bomben daneben geworfen wurden.


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Mellink, George

Mellink, George, geboren in 1929 erzählt eine Kamp Amersfoort & die Gefangenen Geschichte:

In meiner Schulzeit, in meiner Schulzeit, über die Grundschule spreche ich jetzt, da waren glücklicherweise keine Kinder von denen die Eltern bei der NSB waren, sie also auch nicht bei der Jugendgruppe. Das war glücklicherweise, denn anders hätte ich sie verstoßen. Aber glücklicherweise spielte dieses Thema keine Rolle. Dass wir sie als derartige auf der Schule erkannt haben. Vielleicht aber heimlich, dass sie bei der Jugendgruppe waren, die Eltern auch, aber das wussten wir nicht. Ich auch nicht.


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Mellink, George

Mensink, Ida, geboren in 1931 erzählt eine Kamp Amersfoort & die Gefangenen Geschichte:

Meine Schwester und ich schliefen zum Schluss bei unseren Eltern im Zimmer, denn wenn was geschehen sollte, dann konnten wir alle gleichzeitig fliehen. Im letzten Kriegsjahr gab es kein Gas mehr und auch keinen Strom mehr und dadurch gingen wir meistens schon früh zu Bett. Ich erinnere mich noch an einmal, dass ich Schüsse vom Lager her hörte. Meine Eltern schliefen auch noch nicht und ich hörte meine Mutter zu meinem Vater sagen: „Jan, Jan hör mal, sie schießen, sie werden sie doch nicht totschießen dort im diesem Lager?“ Mein Vater antwortete damals:„Nein, es sind Karabiner, nein das tun sie nicht, das tun sie nicht.“

Aber am nächsten Morgen hörten wir, dass sie im Lager doch Leute hingerichtet hatten. Das taten die Deutschen oft nachts und ja, das ist schrecklich.


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Mensink, Ida

Mensink, Ida, geboren in 1931 erzählt eine Der Widerstand Geschichte:

Ich habe selbst einmal, wir wohnten gegenüber dem Lager und dort entkamen schon mal Leute. Aus den Reihen mit den Deutschen, denn die Leute mussten bei Bauern usw. arbeiten und ja, sie wurden nicht alle einzeln bewacht, also gab es schon Mal einen der abgehauen ist. Und wir wohnten in der Nähe dieses Lagers und oft wurde bei uns angeklingelt, in der Nacht, denn dann versteckten sie sich in den Wäldern und wenn es dann dunkel war, dann kamen sie aus den Wäldern und dann klingelten sie bei uns. Und dann sagten sie: Können wir bei euch zurecht, denn wir sind aus dem Lager geflohen, ich bin aus dem Lager geflohen und dann sagten meine Eltern immer nein, das wollen wir nicht, denn wir haben Kinder und wir haben viel zu viel Angst. Aber du kannst in die Scheune gehen, dort liegt ein Stapel Pferdedecken in dieser Scheune, dann kochen wir noch eine Kanne Kaffee, ja das war dann Kaffeeersatz, aber meine Mutter hat regelmäßig eine Kanne Kaffee gebracht, manchmal mitten in der Nacht und wenn sie es hatte, auch noch ein paar Scheiben Brot und dann hatten die Leute was zu essen, und dann sagte sie: Und dann musst du dafür sorgen, wenn wir Morgen früh um sieben Uhr aufstehen, dann musst du dafür sorgen, dass du weg bist. Und das taten sie auch immer. Das ist also die einzige Arbeit die sie für den Widerstand getan haben und auch einmal, da kam tagsüber ein Mann und das weiß ich noch sehr gut, der kam auch aus dem Lager, das war tagsüber, und der wollte zum Bahnhof. Aber er traute sich nicht, denn er hatte natürlich so einen Anzug an, so einen grauen Anzug, damals sagte mein Vater: Nun, gehe kurz in die Scheune, ich werde dort Kleidung hinlegen, dann ziehst du diese Kleidung mal an und dann werde ich die andere Kleidung verbrennen und das hat er im Wald getan, wir haben am Waldrand, dort wurde öfters ein Feuer gemacht, das war nicht so verrückt, dann verbrenne ich die Kleidung und dann bringt eines der Kinder Sie zum Bahnhof und wenn Sie radeln und das Kind sitzt hinten drauf, dann geht das schon. Und dieser Mann hatte auf die ein oder andere Manier, ich glaube, dass es die Jacke von meinem Vater war, eine weiße Regenjacke an, daran kann ich mich noch gut erinnern. Also, der Mann ist auf dem Fahrrad meiner Mutter zum Bahnhof gefahren, und ich saß hintendrauf und dann bin ich mit dem leeren Rad wieder nach Hause gegangen. Es war das Fahrrad meiner Mutter, denn das war natürlich ein niedrigeres Rad als das Fahrrad meines Vaters.  Und ich konnte nicht auf einem Herrenrad fahren. Also, bin ich wieder mit dem Rad meiner Mutter sicher nach Hause gekommen. Dann geht man doch ein Risiko ein.


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Mensink, Ida

Monkhorst, Diederik, geboren in 1928 erzählt eine Der Widerstand Geschichte:

Weil Vater bei der Polizei war, wurde er manchmal bei Verhaftungen durch die Deutschen, mit einbezogen. Dem entkam er nicht. Wir wissen auf alle Fälle von einem Mal sicher, dass er jemanden vor seiner Festnahme gewarnt hat. Er hat damals, während die Fenster des Polizeibüros weit offen standen und er wusste, dass jemand draußen war der den anderen Mann warnen konnte, laut und deutlich zu bestimmten Polizisten gesagt: „Denkt daran, dass ihr heute Nacht in die und die Straße gehen müsst, um Herrn X zu verhaften.“ Derjenige der das hören musste, ist tatsächlich zu dieser Adresse gegangen, um die Personen zu warnen. Aber es waren auch andere draußen die meinen Vater gehört hatten und die sind sofort zum Kommissar und dem deutschen Ortskommandanten gegangen, um ihn zu verraten. Unser Vater musste damals vor einer Art deutschem Gericht erscheinen, weil er seine Pflicht nicht getan hätte. Glücklicherweise wurde er freigesprochen, aber gerade noch so.


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Monkhorst, Diederik

Monkhorst, Gerard, geboren in 1933 erzählt eine NSB Leute Geschichte:

Die Polizei hatte in der Zeit ein NSB-Mitglied als Kommissar und es gab verschiedene Inspektoren die für die Deutschen viel Sympathie hatten. Damit hatte es mein Vater ziemlich schwer. Er war was dies betrifft gut bekannt bei den inländischen Streitkräften oder denen beim Untergrund, aber die höhere Polizeiführung behielt ihn darum im Auge.


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Monkhorst, Gerard

Monkhorst, Gerard, geboren in 1933 erzählt eine Kind im Krieg sein Geschichte:

Ich erinnere mich noch an einen der Augenblicke, dass ich glaube, dass es der Unterscharfführer war, das weiß ich nicht sicher, aber dass unser Gang im Haus aus zwi Teilen bestand, dem Vorgang und dem hinteren Gang, und der hintere Gang war eigentlich ein Teil der Küche, aber dort wurde eine Holzwand dazwischen gesetzt. Aber im Vorgang hörte ich sie mit den Deutschen streiten, meine Mutter, und damals hörte ich auch tatsächlich, dass wir alle hinter Gitter kommen würden, aber das alles machte keinen großen Eindruck. Das Merkwürdige ist, dass man scheinbar sehr nahe dabei wohnen kann und für solche Dinge doch nicht so empfindlich ist und vor der Gefahr von der Seite, als Leute die weiter weg wohnen, sehr merkwürdig, dass wir das alles gut überstanden haben. Aber wir haben echt keine wesentliche, zumindest sehr wenig, Angst gekannt.

 


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Monkhorst, Gerard

Monkhorst, Gerard, geboren in 1933 erzählt eine  Geschichte:

Man bekam regelmäßig Transporte, wodurch wir als Jungens am Ende des Kapelwegs gegenüber dem Eingang, dem offiziellen Eingang des Konzentrationslagers standen, ja, und dann sahst du es, dann musstest du sie begleiten oder du musstest das nicht, aber du begleitetest sie dann zum Bahnhof und dann wusstest du, dass sie vielleicht auch nicht, dass sie ermordet werden würden oder umkommen würden, was wir wohl regelmäßig gehört haben, wovon ich erst hinterher, ich glaube sogar nach dem Krieg aber das weiß ich nicht mehr, die Salven die man hinter dem Konzentrationslager hörte, wahrscheinlich wurden dann wirklich Reihen mit Menschen totgeschossen. Die Salven hast du gehört, aber die Bedeutung davon wusstest du nicht.


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Monkhorst, Gerard

Moojen, Tos, geboren in 1926 erzählt eine Kind im Krieg sein Geschichte:

Als Kind hat man von Krieg eine ganz andere Erfahrung Es geschieht was geschieht, ich regte mich nicht darüber auf Wir hatten Bekannte die mit ihrem Garten gegen das Lager wohnten und wir gingen normal bei ihnen auf Besuch. Das änderte nichts, man war auch nicht erstaunt, wenn man sie dort schießen hörte. Ja natürlich wurde dort geschossen, das hörte man bei uns Zuhause auch. Kinder sind was das anbelangt sehr formbar. Und wenn da dann so ein Lager ist, ja dann ist da so ein Lager.


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Moojen, Tos

Moojen, Tos, geboren in 1926 erzählt eine Kamp Amersfoort & die Gefangenen Geschichte:

Es floh manchmal jemand aus dem Lager und in der Sophialaan sah ich auch einen toten Gefangenen liegen Den hatten die Deutschen dort erwischt Wenn jemand floh, gingen sie mit Hunden hinterher und dann war es eigentlich immer dieselbe Geschichte. „Laufen“, riefen sie dann zu so einem geflohenen Gefangenen, „schneller“. Und sobald er schnell rannte, war es puf … schießen und dann wurde der Gefangene auf der Flucht „erschossen“.


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Moojen, Tos

Moojen, Tos, geboren in 1926 erzählt eine Kamp Amersfoort & die Gefangenen Geschichte:

Der Eingang war der sogenannte Rosengarten, das war ein langer Gang aus Stacheldraht, und dort wurdest du dann hineingesetzt, nun, da standen wir dann zu zweit, denn zu diesem Zeitpunkt gab es keine anderen Fänge. Nun ja, da lief vor den Ding auch wieder ein Soldat mit einem großen Gewehr auf seinem Rücken, der sagte so ab und zu: Hände hoch, nun ja, dann musstest du dich eine Zeitlang am Stacheldraht festhalten. Nun ja, das ist nicht so schlimm, denn du musst nicht die Stachel greifen, eh, dann standest du eine Weile so. Und nach einer Weile durftest du sie dann wieder nach unten lassen, nun das war eigentlich alles. Und am Ende des Tages kam der Soldat durch das Tor das darin war, nach drinnen und: Mit! Nun, und dann mussten wir abwechselnd zum Kommandanten kommen:  ich glaube zumindest, dass es der Kommandant war. Er war ein Großmaul. Also das passte, nun, und der fragte dich wie du heißt und wer du bist, und dann fragte er: Wo ist hier ein Gericht? Und in der Zeit war doch alles ein bisschen knapp, und ich übersetzte das Gericht mit einem Essen. Er schaute mich etwas zwinkernd an, und dann wurde er böse und dann rief er ob ich kein Deutsch verstand. Nun, damals habe ich den schönen Satz ausgesprochen, das weiß ich noch gut: Nur ein bisschen, dass, im Zimmer daneben, die Tür stand auch noch offen, dass dieser Kerl in Lachen ausbrach, ha, ha, ha, ha. Ha, ha, ha, ha, und dann schrie er uns zu: Das Gericht ist in Utrecht! O, ja, o ja, meinte er das Radboud, ja, nun gut, also der Mann hat es aufgeschrieben und dann ist es weitergegangen und später wurden wir zu zweit wieder mit einem Soldaten mit einer große Spritze, wieder aufgerufen, dass wir mit mussten, nun wir sollten sehen wohin wir kamen, nun, das war der Eingang des Lagers. Und damals sagte er zu der Wache die dort stand: Sie wurden entlassen. Nun, und da standen wir dann auf Laan 1914.


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Moojen, Tos

Mulder, Koen, geboren in 1927 erzählt eine Schöne Aussprachen von unseren Kindern Geschichte:

Ja, wir dürfen nie vergessen was passiert ist, und dass es wieder passieren kann. Darum ist erinnern sehr wichtig. Pass auf, pass gut auf, sei immer aufmerksam, dass du nicht eingepackt wirst von allerlei Schönschwätzern und anderen klugen Politikern. Bilde immer ein selbstständiges Urteil.


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Mulder, Koen

Mulder, Koen, geboren in 1927 erzählt eine Kind im Krieg sein Geschichte:

Warum ich eigentlich im Gefängnis saß, war einfach, weil ich zu dieser Familie gehörte. Es hatte keinen bestimmten Grund. Und es ist natürlich komisch he, du wirst plötzlich mit drei fremden Leuten in einer Zelle eingeschlossen. Ja, das habe ich alles mitgemacht. Zu meinem Erstaunen hatte ich keine Angst. Du bist eigentlich plattgeschlagen, alle Gefühle verschwinden, das gilt vielleicht nicht für alle, aber zumindest für mich.


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Mulder, Koen

Mulder, Koen, geboren in 1927 erzählt eine Der Widerstand Geschichte:

Ich verweise eigentlich niemandem so wie die Sache gelaufen ist. Das geschieht nun einmal in einem Krieg. Und im Widerstand. Du kannst dich hinterher aber fragen ob alles richtig oder gut war, aber so ist es nun einmal. Und ich stehe noch immer hinter dem was mein Vater getan hat. Ja, wenn jeder mal mitmacht und dann ist aber auch eine rare Gesellschaft. Mein Vater war immer kämpferisch; auch in der Gewerkschaft, das unterstützt du doch. Man kann schon mal zweifeln ob das alles gut war, aber nein, ich denke doch, dass es richtig war. Es muss Leute geben die protestieren.


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Mulder, Koen

Nijenhuis, Anton, geboren in 1931 erzählt eine Geschichten von unseren Kindern Geschichte:

Ich hatte ein Transportrad, das war von uns Zuhause, und einmal im Winter 44-45 musste ich Sachen für den Laden holen und damals wurde von einem Deutschen gefordert. Und darüber war ich sehr böse, so enttäuscht. Dass das so einfach geschehen konnte, dass du dein Fahrrad abgeben musstest, obwohl ich Sachen abholen musste. Und weg war das Fahrrad.


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Nijenhuis, Anton

Nijenhuis, Anton, geboren in 1931 erzählt eine Der Widerstand Geschichte:

Ich musste von meinem Vater ab und zu im Milchdistrikt helfen. Bei Gefangenen in einer Firma am Nijverheidsweg sagte mein Vater dann: „Schieb‘ da Mal ein Stück Käse hinein.“ Oder ich musste ein Päckchen Zigaretten „Consi“ abgeben. Ich kletterte dann auf einen Zaun und musste es dort abgeben, aber ich durfte nicht sagen von wem es kam.


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Nijenhuis, Anton

Raddatz, Mathilde, geboren in 1933 erzählt eine Deutsche Geschichten Geschichte:

Es wurde nie darüber gesprochen wie schrecklich der Krieg war. Das wurde wirklich erst mit der Wehrmachtsausstellung deutlich (Red: Die bahnbrechende Ausstellung der 90er Jahre mit Fotos die  Soldaten im Zweiten Weltkrieg gemacht hatten).  Es wurde immer gesagt: Wir sind ein Volk, eine Welt, wir müssen unser Land vergrößern, wir müssen gewinnen. Renten wurden aufgebaut, die Arbeitslosen waren von der Straße, es musste Platz kommen damit wir uns entwickeln und wachsen konnten. So wurde immer gesprochen. Was das bedeutete für die Leute die in einem Krieg mitgerissen wurden, darüber sprach niemand.


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Raddatz, Mathilde

Raddatz, Mathilde, geboren in 1933 erzählt eine Deutsche Geschichten Geschichte:

Wir wahren gewohnt dass immer geschlossene Viehwagons hin und her fuhren zwischen Augustaschacht  und Georgsmarienhütte und da sind die Arbeiter drin die zu den Klöcknerwerke fuhren, und dann habe ich mir immer vorgestellt dass sie bei den Klöcknerwerke arbeiteten und dann habe ich weiter mal , wer es machte weiß ich nicht, die Türe wurden auf einmal weit aufgemacht und dann standen diese Männer da, es hat sich Keiner bewegt, keiner hat ein Fluchtversuch gemacht, es hat keiner sein Gesicht verzogen, es war eine einzige starre Maske mit völliger verzweifelte Gesichtsausdruck, den ich da wahrnahm. Ich stand da als Kind und ich war total erschreckt und wenn ich die Bilder jetzt sehe dann sage ich ja so sahen die aus. Und jetzt heute Morgen noch war ich da in der Nähe, ja das Geräusch vom Zug das vergesse ich nicht das ist immer noch drin.


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Raddatz, Mathilde

Radermacher Schorer, Jeanne, geboren in 1932 erzählt eine Kamp Amersfoort & die Gefangenen Geschichte:

Ja, wir wohnten neben dem Lager, das heißt, dass wir auch ins Lager schauen konnten und das haben meine Eltern auch regelmäßig getan, und sie haben mir die schlimmsten Dinge erspart, aber ich weiß noch, dass Leute bei meinen Eltern zum Holz hacken kamen, damit jeder heizen konnte, mein Vater sagte, hacke hier den Wald um und die sagten, nun Herr geht das hier den ganzen Tag so durch? Dann hörtest du die Hunde hinter den Gefangenen herlaufen und die schrecklichsten Geräusche.


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Radermacher Schorer, Jeanne

Radermacher Schorer, Jeanne, geboren in 1932 erzählt eine Kind im Krieg sein Geschichte:

Als Kind ist man neugierig und dann willst du, dass deine Eltern dir erzählen was geschieht, sicherlich wenn noch jemand ins Haus kommt der sich versteckt.  Aber als ich danach fragte sagte mein Vater: „Halte deinen Mund, damit hast du jetzt nichts zu tun.“ Ich antwortete darauf: „Aber ich werden euch doch nicht verraten.“ Und damals reagierte er sehr gut, finde ich. Er sagte zu mir: „Nein du wirst uns nicht verraten wollen, aber wenn hier ein Mof reinkommt der zu dir sagt: Kindchen kannst du mir etwas erzählen… und du sagst nein, denn packt er deine Hand, nimmt dich mit zur Haustür, knallt die Haustür gegen deine Hand, sodass die herabfällt, nu dann erzählst du ganz bestimmt etwas.“

An so einem Moment bekamst du einen Schock und dann denkst du: Ja, das ist doch fürchterlich.


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Radermacher Schorer, Jeanne

Radermacher Schorer, Jeanne, geboren in 1932 erzählt eine Kind im Krieg sein Geschichte:

Mein Vater ging auf meinem Kinderrad, Essen holen bei den Bauern in De Treek. Die kannte er alle persönlich, weil er in seinem normalen Leben Jägermeister des Jagdvereins war. Das bedeutete morgens früh mit den Hunden weg und das Pflegen von Kontakten mit den Bauernhöfen. Das war im Krieg sehr fein, denn dadurch konnte er für unsere große Familie mit den Untergetauchten doch noch Essen holen. Das tat er also auf meinem Kinderrad, denn die Deutschen forderten alle Fahrräder ein. Er wurde einmal von einem Deutschen angehalten, der wollte sein Fahrrad haben. Worauf mein Vater sagte: Was? Ein Kinderrad für einen Offizier? Darauf hatte der Deutsche keine Antwort und der hat es dann auch gelassen. Schön, he?


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Radermacher Schorer, Jeanne

Radermacher Schorer, Jeanne, geboren in 1932 erzählt eine Deutsche & Deutschland heute Geschichte:

Ich glaube, dass bei verschiedenen Situationen das niederländische Volk genauso verrückt getan haben könnte wie das deutsche Volk. Es hängt davon ab, wer zu diesem Moment der Führer ist und welche Versprechen er macht und welche Magie davon ausgeht. Und was die Masse tut. Die Masse ist mächtig, das ist das Beängstigende. Und das können Niederländer und Franzosen und Engländer genauso gut.


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Radermacher Schorer, Jeanne

Reems, Hein, geboren in 1923 erzählt eine Der Widerstand Geschichte:

Ich wohnte am Kapelweg und mein Deckname war Capelle, mit einem C. Meine Widerstandsarbeit bestand zum Teil aus dem Fälschen von Personenausweisen und dafür mussten wir Adressen haben. Falsche Adressen. Das Einfachste für mich war, dass der Kapelweg früher Appelweg hieß, und dass die Hausnummern bei der Veränderung des Straßennamens nicht verändert wurden. Dadurch fehlten die niedrigen Nummern vom Kapelweg, und weil die also nicht existierten, konnten wir diese Nummern für die falschen Ausweise gut verwenden. Wenn die Deutschen dann eine Durchsuchung machen würden, dann konnten sie auf alle Fälle keine Durchsuchung bei einer Familie machen, bei der zufällig auch etwas los war.


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Reems, Hein

Reems, Hein, geboren in 1923 erzählt eine NSB Leute Geschichte:

Wir hatten es über Piet Frima, aber jetzt erinnere ich mich eigentlich auch noch daran, dass nach dem Krieg eine Puppe die Piet Frima darstellen sollte, in der Langestraat aufgehängt wurde, und er war so berüchtigt, dass ich es eigentlich ankommen sah, dass er einer der wenigen war gegen den die Todesstrafe gefordert werden würde. Und, ich hatte natürlich alles gemeldet was ich von ihm wusste, im Protokoll, u.a., dass er einen Klassenkameraden den er bei einer Hausuntersuchung antraf, das war ein Untergetauchter, dass er den einfach sitzen ließ, dass er sagte: Bleib sitzen, und ich habe weiter eigentlich kein Wort für ihn getan, während der Verhandlung zu der ich aufgerufen wurde, weil er mehr oder weniger Opfer war, auch Opfer des Krieges war und von seiner eigenen Familie die hinter der NSB standen, und die bekannt war, und so eigentlich berüchtigt wurde, weil, sein Vater ein bekannter Rechtsanwalt war, und dann läuft man mit, auf alle Fälle, ich hatte Angst, dass er schwerer gestraft werden würde als ich ihm wünschte. Weil ich ihn letztendlich in meiner Jugend auf der Schule getroffen hatte. Und feststellen konnte, dass er außer den verrückten politischen Auffassungen, die durch das Milieu kamen aus dem er kam, dass er doch einen guten Charakter hatte. Das habe ich also betont, aber auf der Verhandlung versuchte der Rechtsanwalt natürlich bis zum Äußersten zu gehen, und ich erinnere mich, dass ich zu ihm sagte: jetzt müssen Sie hierüber nicht mehr länger jammern, denn Sie versuchen mehr herauszuholen als das was drinnen ist. Und ich bin froh, dass er eine große Strafe bekommen hat, fünfzehn Jahre, aber froh, dass er keine Todesstrafe bekommen hat. Das ist alles was ich darüber erzählen kann. …


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Reems, Hein

Reems, Hein, geboren in 1923 erzählt eine Kamp Amersfoort & die Gefangenen Geschichte:

Ich habe auch gesehen, dass Gefangene hin gebracht wurden die hier aus Amersfoort kamen, und ich erinnere mich noch, dass ich zu meinem Vater gerufen habe: Können wir sie nicht überfallen lassen, noch bevor sie im Lager sind? Aber ja, das ging dann nicht. Nein. Und es war tatsächlich auch sehr riskant, um so etwas zu tun. Und dann natürlich, es war ein Durchgangslager, also kamen auf der anderen Seite auch Gruppen aus dem Lager. Und eine dieser Gruppen wurde also fotografiert, das Foto hat ein Herr Voornekamp gemacht, ein Amateurfotograf der oft an Ausstellungen usw. teilnahm und der dann scheinbar auch ein Teleobjektiv hatte, was in dieser Zeit für einen Amateur noch nicht so normal war. Denn man kann am Foto sehen von wo es genommen wurde, aus welchem Haus, und dass es tatsächlich mit einem Teleobjektiv geschehen ist. Ja, die eine Gruppe nach der anderen Gruppe wurde zum Bahnhof gebracht und die gingen weiter, wahrscheinlich sind die nie zurückgekommen, denn wenn man in die deutschen Lager ging, dann war es schon vorbei. Es gingen auch welche ins Lager in Drenthe, Westerbork, und von dort sind noch welche herausgekommen, aber die Meisten nicht. Und das macht natürlich Eindruck, denn ich schaute von meinem Unterschlupf aus, das heißt von meiner Wohnung aus, meiner elterlichen Wohnung also, heimlich hinter den Gardinen, und man konnte nichts tun, he, du fühltest dich so machtlos. Ferner weiß ich nichts von dem Lager während der Besetzung, ich durfte das damals nicht von innen sehen.


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Reems, Hein

  © Alle Rechte vorbehalten, Projekt ‘Kinder von Damals’ 
Disclaimer & Privacy           Über diese Seite