Eine Frage oder Anmerkung?   mailen oder anrufen

Name M/F Geburtsjahr Biografie Aussprachen
Gent, Leni van V 1932
Gent, Leni van
Goudswaard, Eddy M 1927
Goudswaard, Eddy
Goudswaard, Rudy M 1927
Goudswaard, Rudy
Haar, Jan van der M 1938
Haar, Jan van der
Hamburger, Hans M 1930
Hamburger, Hans
Hartmann, Rita V 1931
Hartmann, Rita
Hoften, Hannie van V 1930
Hoften, Hannie van
Hoppe, Paul M 1936
Hoppe, Paul
Jansen, Willie (alias) V 1934
Jansen, Willie (alias)
Jong, Tommie de M 1933
Jong, Tommie de
Kamp, Eddy M 1935
Kamp, Eddy
Kitselaar, Ria V 1934
Kitselaar, Ria
Kooistra, Jack M 1930
Kooistra, Jack
Körner, Inge V 1931
Körner, Inge
Kutza, Margret V 1933
Kutza, Margret
Leck, Gijs van der M 1925
Leck, Gijs van der
Lely, Anneke van der V 1929
Lely, Anneke van der
Letterie, Frank M 1931
Letterie, Frank
Loewe, Brunhilde V 1942
Loewe, Brunhilde

Gent, Leni van, geboren in 1932 erzählt eine Kind im Krieg sein Geschichte:

Im Krieg fühltest du die Bedrohung, aber dem gegenüber stand nichts anderes. Darüber werde ich mir immer mehr bewusst. Abends saßen alle drinnen, um den Tisch, mit einer Kerze und damit musste man es tun. Du warst einig miteinander. Kein Fernsehen, keine Ablenkung. Du spieltest Spiele oder du hast gelesen. Es gab nur einen Ofen, ansonsten war es kalt im Haus. Die Gardinen mussten immer ganz zu sein, draußen durfte man kein Licht sehen. Ich stand immer in einer ellenlangen Reihe. Wenn einmal etwas zu kaufen war, Erdbeeren zum Beispiel, dann stellte man sich schnell in die Reihe, um ein paar zu kaufen. So ging das. Es war eine sehr aparte Zeit, mit einem großen Gefühl der Verbundenheit in meiner Erinnerung. Aber ja, nach dem Krieg war das schnell wieder vorbei.


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Gent, Leni van

Gent, Leni van, geboren in 1932 erzählt eine Hungersnot und Hungermärsche Geschichte:

Die Hungersnot war schwer, für jedes Gramm, das du kaufen konntest standst du stundenlang in der Schlange. Brot gab es nur auf Gutschein, es gab viel zu wenig. Manchmal backte meine Mutter ein Brot von dem Weizen den meine Schwester von einem Hunger-Zug mitgebracht hatte Der Teig musste erst endlos lange auf dem Ofen gehen und danach wurde gebacken. Es war nicht zu essen, aber ja, du hast es gegessen, weil du nun Mal etwas essen musstest. Wir aßen auch endlos Zuckerrüben, die standen die ganze Nacht auf einer elektrischen Platte und dann hatte man Sirup. Die Zuckerrübe selbst war auf der Zunge und in der Kehle sehr scharf. Wir hatten auch Suppe von der Suppenküche. Immer grüne Suppe, wenn ich daran zurückdenke sehe ich immer die grüne Suppe vor mir. Aber das hast du dann auch gegessen.


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Gent, Leni van

Gent, Leni van, geboren in 1932 erzählt eine Hungersnot und Hungermärsche Geschichte:

Wir hatten einen Hund und ich weiß noch, dass er immer an den Pfannen der Suppenküche schnüffelte. Wir hatten keinen Kühlschrak, die Pfannen standen also draußen und davon aß er manchmal auch. Vielleicht holten wir für den Hund sogar Suppe von der Suppenküche und aßen wir unser eigenes Essen. Sowas, denn er musste natürlich auch essen und ja, du hattest alles dafür übrig. Ich bin immer verrückt mit Tieren gewesen. Aber … wir hatten auch ein Kaninchen. Meine Schwester hatte es bekommen und ich versorgte es und damals bin ich mit dem Kaninchen zum Metzger gegangen. Das könnte ich jetzt nicht mehr tun, aber der Hunger war so schlimm, dass du so etwas dann doch tust, um etwas zum Essen zu haben.

 

 

 

 


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Gent, Leni van

Gent, Leni van, geboren in 1932 erzählt eine Der Widerstand Geschichte:

Und mein Bruder schaute aus dem Fenster nach draußen, oben auf dem Speicher war er, und er sah dort Deutsche mit dem Gewehr im Anschlag. Oh, dachte er, wir werden umzingelt. Und sie sind sofort nach unten unter den Boden in den Unterschlupf gegangen, über den habe ich schon erzählt. Alle zwei, und den Sender hatten sie auch wieder versteckt, auf einem erfinderischen Platz, doppelwandig unter dem Dach in einem Versteck.  Und das Codesystem hatte der Mann mitgenommen und das hat er aufgegessen. Wenn sie diesen Sender also finden würden, könnten sie nichts damit tun. Dann könnte der nicht gebraucht werden. Nun, das war natürlich sehr, sehr wichtig an diesem Mittag. Um zwei Uhr, reinkommen und oh, oh, das war sehr schlimm.

Ich muss sagen, die Deutschen waren nicht sehr aggressiv. Sie waren ziemlich ruhig mit ihren Befragungen. Und ich ähnle meinem Bruder am Meisten, und damals sagten sie ja, sie hatten einen Mann gesehen nein, das war ich dann. Und nun, damals wurde ich also von den Deutschen mit nach oben genommen, um zu erzählen wer da geschlafen hatte und habe ich gesagt, dass ich dort natürlich geschlafen hatte. Und das Bett dort, nein, ab und zu kommt hier ein Besucher und der übernachtet hier. Das hatten wir alles zuvor besprochen, die Dinge die gesagt werden mussten. Ja sie waren damals wohl ein kleines bisschen gewalttätig, sie drehten meinen Arm um und so, das weil sie natürlich noch etwas aus mir herauspressen wollten, aber sie bekamen natürlich nichts aus mir heraus, und das war gut abgelaufen, aber ich weiß wohl, dass ich die ganze Zeit zitterte. Ich zitterte die ganze Zeit. Mein ganzer Körper zitterte, die ganze Zeit hindurch.


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Gent, Leni van

Goudswaard, Eddy, geboren in 1927 erzählt eine Evakuierung 1940 Geschichte:

Nach der Evakuierung kamen die Leute aus der Anna Paulownalaan wieder nach Hause. Die Stadt war noch fast leer, nur der Hund der Nachbarn heulte. Den konnten sie nicht mitnehmen und wir haben ihn damals ein bisschen versorgt. Fressen und Wasser gegeben … das sind Dinge die man nie vergisst.


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Goudswaard, Eddy

Goudswaard, Eddy, geboren in 1927 erzählt eine Kollaboration & die Befehlsgewalt Geschichte:

Im Haus gegenüber uns kam der NSB-Bürgermeister Harlof wohnen, mit seiner Frau und Tochter. Von der Frau merkten wir nichts, die Tochter ab und zu, sie sammelte für die Winterhilfe. Der Name Winterhilfe war sehr schön, als ob es für die armen Leute in den Niederlanden war, aber das ganze Geld ging nach Deutschland. Das wussten alle. Manchmal gaben wir nichts und manchmal einen Groschen, um sie los zu werden. Unsere Mutter hat sich manchmal selbst gefragt ob die Familie Harlof wirklich nichts von uns wusste, und dass wir doch das Alter hatten um nach Deutschland zu müssen. Aber wir hatten nie Probleme mit dem Bürgermeister, wirklich nie.


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Goudswaard, Eddy

Goudswaard, Eddy, geboren in 1927 erzählt eine Kind im Krieg sein Geschichte:

Ich will noch kurz erzählen wie man sich als Kind eigentlich fühlte, man fühlte sich wirklich sehr eingesperrt. Es wohnte, um ein Beispiel zu nennen, am Ende der Allee, dort war ein Mädchen das ich kannte, na ja, man konnte höchstens auf Abstand etwas winken. Denn man war eigentlich immer im Haus oder im Garten. Man ging nicht in die Stadt, man konnte nicht zu Freunden, das ging einfach nicht. Und ja, wir waren also zu zweit, das war eigentlich schon ein Vorteil. Man spielte und wir haben auch ab und zu zweit mit Karten gespielt und also, ach, man kam durch den Tag, man half der Mutter beim Abwasch und geputzt haben wir auch.

 


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Goudswaard, Eddy

Goudswaard, Rudy, geboren in 1927 erzählt eine Geschichten von unseren Kindern Geschichte:

Als das Lyzeum in Baarn von den Deutschen besetzt wurde, bekamen wir in einer anderen Schule Unterricht. Die eine Woche morgens, die andere Woche mittags. Eine normale Schulzeit war das also nicht. Auch die schönen Schulsachen hatten wir nicht. Unsere Schwester Hetty war früher auf derselben Mittelschule und sie hatte uns über schöne Schulfeste und so erzählt. Nun, das saß in unserer Zeit nicht drin. Es war einfach langweilig und sicher die Folge des Krieges und der Besetzung.


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Goudswaard, Rudy

Goudswaard, Rudy, geboren in 1927 erzählt eine Kamp Amersfoort & die Gefangenen Geschichte:

Glücklicherweise haben wir nicht oft gesehen, dass Leute gepackt wurden. Wir haben aber ab und zu einen Zug mit dichten Fenstern gesehen, wovon wir fast sicher wussten, dass da Leute saßen die nach Deutschland transportiert wurden. Das beeindruckte dich. Wir wussten, dass Menschen abgeführt wurden. Das hörte man von diesem oder jenem. Genauso wie das was wir über Kamp Amersfoort hörten. Du warst nicht dabei, wenn die Leute gepackt wurden, aber du wusstest dass es geschah, denn die Berichte gingen rund von Mensch zu Mensch. Da war eine ältere Dame, eine Bekannte von unseren Eltern, die ab und zu bei uns vorbeikam und dann erzählte sie über den Leusderweg. Das war die Anfahrstrecke von Kamp Amersfoort und sie schaute dort einfach zu. Sie teilte auch Brot aus, aber das ging nicht ganz ungehindert, denn manche Deutsche erlaubten das und andere nicht und manchmal bekam sie dann auch etwas zu hören.


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Goudswaard, Rudy

Goudswaard, Rudy, geboren in 1927 erzählt eine Judenverfolgung & Verbrechen Geschichte:

Ed und ich, mit meiner Schwester, waren bei Pesie im Schwimmbad. Irgendwann kommt jemand von der Leitung dahin, ja dieser Junge sagt: Es sind Juden im Bad. Aber früher hatten wir ziemlich dunkle Haare, also der sagte zur Leitung: Da sitzen Juden. Und damals haben wir gesagt: Nun, wir sind keine, meine Schwester war auch dabei, wir sind keine Juden. Aber wir sagten: Lass uns vernünftig sein und das Schwimmbad verlassen, also wir wurden eigentlich mehr oder weniger aus dem Schwimmbad geworfen. Und damals haben sie meine Schwester angesprochen und die sagte also: Nein wir sind keine Juden. Aber meine Schwester sagte auch: Jungens kommt jetzt mit, denn man weiß es nicht. Und ja, so geht das, das sind ganz komische Zeiten.


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Goudswaard, Rudy

Haar, Jan van der, geboren in 1938 erzählt eine Kind im Krieg sein Geschichte:

Echte Angst hatte ich bei der Bombardierung der Alliierten auf den Bahnhof in Amersfoort zu Weihnachten 1944. Durch einen Volltreffer ging ein deutscher Munitionswaggon in die Luft. Ich sehe noch die rote Glut die davon kam und ich höre noch den enormen Lärm. Es regnete Hülsen in den Garten. Alle Fensterscheiben von unserem Haus waren weg, im Dach war ein Loch und die zwei frisch gepflanzten Obstbäume im Garten waren dem Erdboden gleich gemacht. Es kam durch die deutschen Streubomben, die alle explodierten und herum flogen. Die Reste, die Splitter sind noch immer in den Balken und den hölzernen Böden in dem Haus. Ich war damals 6 und es hat einen tiefen Eindruck auf mich gemacht.


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Haar, Jan van der

Haar, Jan van der, geboren in 1938 erzählt eine Schöne Aussprachen von unseren Kindern Geschichte:

Während der Zeit die mein Vater untertauchen musste, unter seinem Arbeitszimmer, hatte er eigentlich nur Tageslicht durch ein kleines Mäusegitter, das in der Fundierung war. Und dadurch, durch Mangel an Sonnenlicht hat er also fast alle Zähne verloren und musste er gleich nach dem Krieg zum Zahnarzt und an ein Kunstgebiss. Das hatte er also danach auch immer, ich kenne ihn eigentlich nicht anders. Und das ist natürlich auch noch eine Folge seiner Kriegszeit, wovon man sagt, dass daran niemand denkt. Aber es geschieht.


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Haar, Jan van der

Hamburger, Hans, geboren in 1930 erzählt eine Judenverfolgung & Verbrechen Geschichte:

Wir sind alle durchgekommen, unsere ganze Familie und bilden als derartige eine Ausnahme. Denn du triffst fast nie Leute die aus ihrer Familie im Krieg niemanden verloren haben. Von den jüdischen Menschen nicht. Die gibt es nicht oft.


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Hamburger, Hans

Hamburger, Hans, geboren in 1930 erzählt eine Judenverfolgung & Verbrechen Geschichte:

Als wir untertauchten, war noch nicht bekannt was mit uns passieren wird. Die meisten Leute hatten die Idee, dass sie arbeiten gehen müssten. Es gab für Juden auch schon Arbeitslager in den Niederlanden und sie dachten, dass sie dann in Deutschland oder Osteuropa arbeiten müssten. Ich habe wohl verstanden, dass bis zum letzten Moment, 1944, die Juden in Westerbork oder wo auch immer, nicht wussten was sie erwartete. Das hatte großen Einfluss. Weil dadurch Leute nicht untertauchten, weil sie dachten, dass es gehen würde, dass sie nur arbeiten müssten. Täuschung war auch ein sehr wichtiger taktischer Teil der Deutschen und der Nazis, ja.

 


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Hamburger, Hans

Hartmann, Rita, geboren in 1931 erzählt eine Deutsche Geschichten Geschichte:

Im Bekanntenkreis meiner Eltern war bekannt wie sie über alles dachten. Sie gingen im Prinzip auch nur mit Gleichgesinnten um. Ich kann mich noch an einen Vorfall mit dem damaligen örtlichen Parteileiter erinnern. Der kam in seiner grauen Uniform ins Haus, machte den Hitlergruß und sagte Heil Hitler. Meine Mutter antwortete demonstrativ mit Guten Tag … sie hat nie Heil Hitler gesagt.

Und noch sowas: für Frauen mit mehreren Kindern gab es damals das „Mutterkreuz“. Das war das Ehrenkreuz für deutsche Mütter und meine Mutter, die mehr als acht Kinder hatte, wurde dafür mit dem goldenen Mutterkreuz ausgezeichnet. Das konnte sie nicht verweigern, aber sie hat es nie getragen. Sie hat es unten in ihr Nachtschränkchen gelegt, auf den Platz wo früher der Nachttopf stand. So machte sie deutlich wie sie über dieses Mutterkreuz dachte. Es war also mit kleinen Gebären womit sie überdeutlich Abstand von der Nazi-Ideologie nahmen.


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Hartmann, Rita

Hartmann, Rita, geboren in 1931 erzählt eine Deutsche Geschichten Geschichte:

Worüber ich am meisten entsetzt war ist, dass Augustaschacht eine Abteilung für Strafgefangene hatte. Sie hatten gestreifte Anzüge an, auf ihrem Rücken stand mit großen dicken Buchstaben AZ und sie wurden hier über die Straße geführt, an unserem Haus vorbei. Sie kamen dort hinten von Augustaschacht und mussten nach Osnabrück, um den Schutt aufzuräumen.

Es tat mir so Leid, um diese Menschen zu sehen. Sie waren ausgemergelt, sie waren teilweise angekettet und sie liefen barfuß in Holzschuhen. Und ich kann mich noch an einen Vorfall erinnern: gegenüber unserem Haus war ein Acker, wo nach der Ernte eine Rübe liegen geblieben war. Einer der Zwangsarbeiter sprang aus der Reihe, um die Rübe zu packen. Das durfte er nicht und damals hat einer der Bewacher ihn mit seinem Gewehrkolben geschlagen.

Wir wollten ihnen einmal ein Stück Brot geben, und das wurde uns damals aus der Hand geschlagen.  Später stand dort einmal eine Frau als die Gruppe wieder vorbei kam und damals fragte ich sie was das für Menschen waren, warum sie hier waren und was mit ihnen geschah. Ich glaube ich war damals 10 Jahre alt. „Ach,“ antwortete sie „das sind alle asoziale Elemente“ Das Wort habe ich nie vergessen.


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Hartmann, Rita

Hartmann, Rita, geboren in 1931 erzählt eine Deutsche Geschichten Geschichte:

Unter dieser Schule an der ich dann gewesen bin habe ich sehr, sehr gelitten. Die hatten einen Direktor der überzeugter Nazi war. Wir mussten jeden Montagmorgen erst zum Fahnenappel antreten, im Morgen auf dem Schulhof. Die Deutsche Fahne hing da, wir mussten dann mit erhobener Hand das Deutschlandlied singen und dann auch noch dieses Horst Wessellied. Ich weiß nicht ob das Ihnen ein Begriff ist: “Die Fahne hoch – die Reihen fest geschlossen”  Also auf jeden Fall war das ein Lied, das gehörte praktisch zur Nationalhymne. Und dann kriegten wir eine schöne Ansprache zu hören, und dann ging es nachher geschlossen zurück in die Klasse.

Und die Lehrer die wir hatten waren teilweise auch schon überzeugte Nazis. Ich kann mich z.B. erinnern an meine Geschichtslehrerin. Für sie waren nur die Germanen die richtigen Leute. Alles andere war, na, ja. zählte nicht und die Biologielehrerin redete immer schon davon dass in der Natur die Schwachen ausgemerzt werden – dass das ganz normal und selbstverständlich ist. Sie hat nie davon gesprochen dass das auch bei Menschen passiert aber so, immer so, man wusste ja, … nachher, nachher … wusste man was das gewesen ist. in dem, ja, in dem das passiert ist. Ich habe das nicht zu Hause erzählt usw.

Aber da wusste man ja noch gar nicht was alles in Deutschland los war. Zum Beispiel von diesem Pogrom  bei den Juden habe ich gar nichts mitgekriegt weil es in unserem Ort keine Juden gab und wir hatten keinen Kontakt zu irgendwem.  Ich könnte mir vorstellen dass meine Eltern das wohl irgendwie erfahren haben, dass das in Osnabrück zum Beispiel passiert ist, oder so, aber darüber ist mit uns nicht gesprochen worden. Ich kann mich nicht an irgendetwas erinnern dass  mit den Juden zu tun gehabt hätte. Wir kannten die einfach nicht. Wir Kinder zumindest haben nie davon gehört.


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Hartmann, Rita

Hoften, Hannie van, geboren in 1930 erzählt eine Hungersnot und Hungermärsche Geschichte:

Ich durfte einmal pro Woche bei einem Bauern Richtung Soest einen Liter Milch holen. Dann hatte ich eine bestimmte Pfanne oder einen Topf und denn ging ich mit dem Fahrrad dorthin. Dann ging man in Amersfoort dort entlang wo jetzt der Tiergarten ist und an der gegenüberliegenden Seite des Tiergartens standen ein paar Villen. Die stehen dort noch. Da saßen Deutsche drin und die hatten einen Wachposten am Gehwegrand, am Radwegrand. Ich weiß noch, dass ich immer zitterte, um dort vorbei zu kommen. Ich fand es eine schlechte Aufgabe, die ich jede Woche erledigen musste. Mein Bruder war zu klein und meine Mutter hatte andere Dinge zu tun. So war das immer eine lästige Aufgabe: Jede Woche in Soest 1 Liter Milch holen. Na ja, dann hatten wir wieder was.


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Hoften, Hannie van

Hoften, Hannie van, geboren in 1930 erzählt eine Deutsche & Deutschland heute Geschichte:

Nach dem Krieg mit Deutschen reden. Na, damit hatte ich erst einmal Schwierigkeiten. Auch mit dem Urlaub. Aber das hatten viele Leute. Wir gehen nicht nach Deutschland. Nein. Die deutsche Sprache. Wenn du die dann wieder hörtest, dann war es: uuhhh. Dann ging es schon so, he. Das fand ich scheußlich. Weil du dann wieder an die deutschen Soldaten denkst, die du alle reden hörtest. Allmählich verschwindet das. Obwohl ich jetzt noch. Denn wir haben jetzt einen deutschsprachigen Schwager. Wenn wir dann einmal zu ihm nach Deutschland gehen denn … Nein. Das ist auch mein Volk nicht. Weil sie im Krieg bei uns waren. Dieser Typ Volk. Nein. Das sind mein Typ Menschen nicht. Also, Deutsche werden nie meine echten Freunde. Nicht nur weil sie Krieg geführt haben, aber auch einfach, weil ihr Charakter und mein Charakter so unterschiedlich sind, das … Wir passen nicht zueinander. Kann geschehen!


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Hoften, Hannie van

Hoppe, Paul, geboren in 1936 erzählt eine Kamp Amersfoort & die Gefangenen Geschichte:

Mein Vater hat in Kamp Amersfoort gearbeitet. Er konnte nicht anders, als er in deutschem Dienst war. Ich weiß nicht was er da machte in dem Zeitraum, das interessiert dich nicht als Kind. Er kam einfach in Uniform nach Hause und ab und zu nahm er etwas Leckeres zu essen mit. Es war damals für mich total unbekannt was in dem Lager geschah und ich glaube, dass meine Mutter es auch nicht wusste. Ich denke, dass er sich dem was er dort tun musste oft entzogen hat. Später haben wir begriffen, dass niederländische Gefangenen dank ihm Hilfe bekommen haben, und dass sogar mehrere Gefangene fliehen konnten. Er war auch im Widerstand, aber wie und wie vielen Leuten er geholfen hat, weiß ich nicht. Ich hatte nie so viel Kontakt mit ihm, es interessierte mich wenig was er im Krieg machte.


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Hoppe, Paul

Hoppe, Paul, geboren in 1936 erzählt eine Gute Deutsche Geschichte:

Als wir in Eemdijk waren, wurden irgendwann Deutsche einquartiert. Das war also link. Ich kann mich daran erinnern, dass sie mittags so gegen vier Uhr auf unseren Bauernhof kamen und das erste was sie taten war ein Schwein von dem Bauern schlachten. Es war eine Gruppe von ungefähr 25 Deutschen und sie hatten einen Koch und eine ganze Küche dabei. Abends haben wir alle herrlich gegessen. Die Suppe war so lecker! Ich hatte kein Problem damit, um mit den Soldaten am Tisch zu sitzen. Auch da gab es Deutsche die zum Dienst mussten, aber für mein Gefühl überhaupt nicht wollten. Es waren doch nette Leute. Und einer war dabei, Robert, der verliebte sich in Eef, die Tochter des Bauern. Er war ein sehr sympathischer Mann und ausgerechnet er wurde nach einem Monat oder so totgeschossen. Meine Mutter und ich hörten das von dem Bauern und meine Mutter musste damals diese Uniform, die voller Blut war, auswaschen. Die Dinge vergisst du nie wieder, das sehe ich noch vor mir.


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Hoppe, Paul

Hoppe, Paul, geboren in 1936 erzählt eine Untergetauchte Geschichte:

Bei dem Bauern schlief ich auf dem Speicher und ein Schlafzimmer konnte man das kaum nennen. Es war ein Dachboden mit einem Dachfenster und dort hatte ich ein Einzelbett. Meine Mutter schlief irgendwo anders. Aber ich kann mich noch gut erinnern, an ein Schiebefenster an so ein Drehfenster und da saß ein Deutscher die ganze Nacht mit einem Maschinengewehr auf einem Dreifuß Richtung Spakenburg gerichtet. Für die Sicherheit, das war bereits etwas weiter im Krieg. Aber der saß dort einfach, um zu schauen wenn die Kanadier irgendwann kamen, dann geschieht es, dann knallen wir drauf los. Aber ich hatte damit eigentlich keine Probleme. Ich schlief genauso gut deshalb, er saß da, aber ich hatte auch keine Probleme damit. Der sagte dann etwas in Deutsch oder so, bisschen gebrechliches Deutsch. Ich konnte wohl alles verstehen, also Gute Nacht oder so oder Guten Nacht oder solche Dinge.

 


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Hoppe, Paul

Jansen, Willie (alias), geboren in 1934 erzählt eine Kind im Krieg sein Geschichte:

Ich kann eigentlich keine Kriegsfilme sehen. Es gibt mir so ein komisches Gefühl. Beispielsweise so ein Film wie Soldat van Oranje. Alle diese Leute die so mutig sind, um im Widerstand zu arbeiten. Und dann denke ich manchmal … ja, mein Vater hat die andere Seite gewählt. Das finde ich noch immer schwer.


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Jansen, Willie (alias)

Jansen, Willie (alias), geboren in 1934 erzählt eine NSB Leute Geschichte:

Ich bin nicht dabei gewesen als mein Vater verhaftet wurde. Meine Mutter sagte uns, dass Papa weggeholt wurde, weil er Mitglied war. Sie sagte auch, dass er dafür jetzt bestraft werden wird. Ich glaube nicht, dass sie uns erzählt hat wann er vor Gericht musste, wahrscheinlich weil sie fand, dass wir nichts darüber wissen mussten. Später haben wir aber von ihr gehört, dass er zu zwei Jahren verurteilt wurde, und dass er ins Lager Crailo in Laren ging.


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Jansen, Willie (alias)

Jansen, Willie (alias), geboren in 1934 erzählt eine NSB Leute Geschichte:

Mein Vater hat von dem Lager verschiedene Freunde behalten, denn man kann sich vorstellen, wenn sie in so einem Lager sitzen, das ist nun auch noch so, Leute die in einem Lager sitzen, die knüpfen neue Beziehungen. Durch das Elend in dem sie sitzen oder weil sie einander helfen oder unterstützen können und mein Vater hat von dem Lager verschiedene Freunde behalten, die später noch zu uns nach Hause kamen. Und, eh, das war immer sehr gemütlich. Aber es wurde immer wenig über das Lager gesprochen. Sehr wenig, mein Vater hatte manchmal diese Zusammenkünfte, dann mit dem oder dem Mann und dann wussten wir, jetzt sprechen sie wieder über das Lager, aber nie laut zu uns, wir haben wenig darüber gehört. Sehr wenig. Und meine Mutter fand es auch gemütlich, die hatte auch ein, eh, später kam auch eine Frau dazu mit der einer dieser Männer verheiratet war, eine sehr gemütliche Frau und meine Mutter fand es gemütlich, sie hatte keine Mühe damit. Sie hatte auch eine Freundin die in Amersfoort wohnte und die war auch Mitglied und die hatte auch Straflager, so gesagt, und ihr Mann auch und nun, damit sind sie gemütlich weiter gegangen mit dieser Freundschaft, sie hatten zum Beispiel Kartenabende und dann zu Geburtstagen und so, also damit hatte meine Mutter eigentlich keine Mühe, die fand das, glaube ich auch eh, ja ein Ergebnis der Umstände.


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Jansen, Willie (alias)

Jong, Tommie de, geboren in 1933 erzählt eine Judenverfolgung & Verbrechen Geschichte:

Die Frauen von unserer Gruppe wurden einfach als Putzfrauen eingesetzt und die Kinder mussten auch mithelfen, denn wir wurden als faule Juden betrachtet. Das wurde uns immer an den Kopf geworfen. Wir mussten für die Moffen arbeiten, ihre Baracken sauber halten und diese Dinge.


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Jong, Tommie de

Jong, Tommie de, geboren in 1933 erzählt eine Deutsche & Deutschland heute Geschichte:

Das deutsche Volk ist für mich noch immer ein Wort zusammen: das sie Moffen sind. Auch ihre Kinder. Letztens waren wir mit einem Chor in Deutschland, und dann saßen wir da auf einem Weinfest und ich saß neben einer Frau und gebrauchte das Wort Rotmoffen. Die Frau wurde böse und sagte: Ich habe einen Sohn von einem Deutschen, den ich bin mit einem Deutschen verheiratet. Ich sagte: Es sind noch immer die Moffen. Denn Sie haben den Krieg nicht mitgemacht, ich aber schon. Sie haben nie gewusst was ein Mof getan hat, ich aber schon. Und wenn es dir nicht passt um neben mir zu sitzen, hau dann ab. Sie ist auch weggegangen, sie hat sich irgendwo anders hingesetzt. Ich sage: Dann hau doch ab. Und das ist noch immer so. Wenn ein Deutscher mich nach dem Weg fragt, schicke ich ihn noch immer in die andere Richtung. Rette deinen Hintern selbst, wir mussten uns auch selbst retten. Tu das jetzt auch.


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Jong, Tommie de

Kamp, Eddy, geboren in 1935 erzählt eine Judenverfolgung & Verbrechen Geschichte:

Dass Menschen verschwanden, das wusste ich nicht, ich weiß nicht ob meine Eltern das wussten, aber ich wusste es auf alle Fälle nicht, das habe ich nicht mitbekommen, vielleicht haben sie das vor mir verschwiegen, das ist gut möglich.


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Kamp, Eddy

Kamp, Eddy, geboren in 1935 erzählt eine Erinnern und vergessen Geschichte:

… ich habe auch nie gesagt: ich gehe nicht nach Deutschland, denn auch da war es so … na ja, obwohl, ja, es war eine kleine Gruppe Idioten die das regelte, obwohl, wenn man das Buch von Hedda liest, aah, worin der Bürgermeister von Braunschweig, von dem man erwarten darf, dass er seinen Verstand gebraucht, erzählt, dass Hitler es so phantastisch tut. Und dass die Juden an allem die Schuld haben, dann denke ich: Jungens wie ist das möglich? Wenn man jetzt seinen Verstand gebraucht, dann geht das doch nicht? Aber scheinbar ging es doch. Die Leute waren also so imponiert, denn das war es natürlich auch he, denn wenn man jetzt Filme von Hitler und Göring sieht, wie sie mit der Bevölkerung spielen, dann frage ich mich also, ob ihnen das jetzt auch noch gelingen würde. Das glaube ich nicht, ich denke nicht, dass es in der heutigen Zeit möglich ist, dass es Menschen gibt die eine ganze Nation in einer Hasswelle mitziehen, obwohl, wenn man auf den Mittleren Osten schaut und jetzt auf den Islam ist es dasselbe, dort geschieht es auch! Und die finden, dass alle die nichts mit dem Islam zu tun haben, Hunde sind. Und auch dort werden die Leute mitgezogen.


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Kamp, Eddy

Kitselaar, Ria, geboren in 1934 erzählt eine Kind im Krieg sein Geschichte:

Als wir nach der Evakuierung nach Amersfoort zurückkamen, bekamen wir ein Mädchen in meinem Alter ins Haus. Sie kam aus Rotterdam, denn die Stadt war plattbombardiert und viele Kinder wurden damals irgendwo untergebracht. Rieki hat eine Zeitlang bei uns gewohnt, ist auch mit uns zur Schule gegangen und dann ist sie wieder nach Hause gegangen. So waren mehr Kinder bei uns im Haus gewesen. Am Ende des Krieges hatten wir einen Jungen aus Zeeland im Haus, denn die Leute hatten Angst, dass sie auf Walcheren die Deiche durchstecken würden. Er ist einige Zeit bei uns gewesen und wieder zurückgegangen als die Gefahr gewichen war. Das war damals ganz normal.


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Kitselaar, Ria

Kitselaar, Ria, geboren in 1934 erzählt eine Hungersnot und Hungermärsche Geschichte:

Dein eigenes Kaninchen essen, das war eine Katastrophe. Denn wir fanden Tiere sehr schön. Und wir wollten auch sehr gerne einen Hund haben, aber wir durften keinen Hund haben, weil ein Hund Essen haben musste und wir fast kein Essen für uns selbst hatten. Aber wir hatten ein Kaninchen. Und wir waren alle verrückt auf das Kaninchen. Und zu einem gewissen Moment war das Kaninchen weg. Und es war etwas in der Pfanne. Und dann sagte meine Mutter: „Wir haben es umgetauscht für einen Hasen“, als ob das dann nicht so schlimm war. Aber wir haben das Kaninchen nie essen wollen, denn für uns war das eine Katastrophe. Dass sie das eigene Tier töteten. Und wir waren natürlich auch keine Bauernkinder die mit dem Schlachten und so bekannt waren. Und wir hatten einfach ein Kaninchen für unseren eigenen Spaß. Aber es war immer der Nachbar Biggelaar, der schlachtete sie immer. Da hatten wir keine Mauer, da hatten wir einen Zaun und dann sahst du dein eigenes Kaninchen an seinen Hinterpfoten hängen, das dort geschlachtet wurde. Nun, wir fanden das wirklich schrecklich.


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Kitselaar, Ria

Kooistra, Jack, geboren in 1930 erzählt eine Kollaboration & die Befehlsgewalt Geschichte:

Ich sollte meinen Nachbarn warnen, dass es eine Razzia gab und damals stand hinten bei uns im Garten einer von der SS, ich sehe ihn dort noch stehen, Hände hoch, und ich musste erzählen wo mein Vater war und ja automatisch rief ich Heil Hitler. Eh, ich glaube, dass es mehr aus Angst als aus Überzeugun war, und damals sagte ich zu ihm, dass ich auch zur SS wollte und dann sagte er zu mir, dass ich das besser nicht tun konnte, denn eh, es fielen viele, aber er richtete diesen Revolver, ich sagte eine Pistole, aber es war ein Revolver, er hatte einen Zylinder, noch immer auf meine Brust. Aber wir konnte ziemlich gut Deutsch sprechen, denn auf der Schule hatten wir jeden Tag Deutsch als Pflichtfach. Und endlich ließ er ihn sinken, vor allem als ich sagte, dass ich zur Hitlerjugend wollte, und dass ich zum Dienst wollte. Und wie alt sind Sie denn? Nun, damals sagte ich, dass ich fünfzehn Jahre war, und dann oh dafür war ich viel zu jung und ich sollte meinen Verstand gebrauchen, aber er ließ das Ding sinken.


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Kooistra, Jack

Kooistra, Jack, geboren in 1930 erzählt eine Kamp Amersfoort & die Gefangenen Geschichte:

Als ich bei der Polizei war, hatte ich auch Dienst im Kuppelgefängnis in Breda. Sie hatten dort zusätzliche Bewachung nötig, weil an Weihnachten 1952 einige deutsche Kriegsverbrecher entkommen waren. Einer der entkommenen war Willem van der Neut, Wächter von Kamp Amersfoort.

In dieser Zeit im Kuppelgefängnis habe ich viele Kriegsverbrecher erlebt. Darunter war auch Kotälla, der Mann der in Kamp Amersfoort berüchtigt war. Er war ein kleiner, dreckiger, mickriger Mann, vor dem ich absolut keinen Respekt hatte. Dort war auch dieser Unmensch Oberle, ein ziemlich großer Mann, ein schlampiger, dreckiger Kerl, vor dem man keinen Respekt hatte. Aber auf der anderen Seite hatten wir Angst vor diesen Leuten, denn sie hatten alle lebenslänglich bekommen und sowie sie die Chance zur Flucht bekommen würden, würden wir die Opfer werden.

Wir waren auf Kotälla fixiert. Wir behielten diesen Perversen extra im Visier, weil er für seine Grausamkeit bekannt war und er nicht und niemanden schonen würde um frei zu kommen. Ich habe oft gehört, dass er ein Psychopath war und unberechenbar. Ich erinnere mich von ihm, dass er einen ziemlich großen Mund hatte. Er war ein bisschen überherrschend dominant und er lief immer mit Oberle. Wenn ich sie sah, wenn sie nach draußen durften, hatte ich oft die Neigung, um sie alle niederzuknallen. Ich tat es nicht, weil mich das auf ihr Niveau erniedrigt hätte und das wollte ich nicht. Alle meine Kollegen fühlten dieselbe große Verachtung für diese zwei, weil sie wussten was sie in Kamp Amersfoort ausgefressen hatten.


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Kooistra, Jack

Kooistra, Jack, geboren in 1930 erzählt eine Der Widerstand Geschichte:

Fast meine ganze Verwandtschaft saß im Widerstand. Sie saßen auch alle in einem Lager. Mein Vater ist zweimal entkommen, ein Onkel von mir saß einige Jahre im Gefängnis in Deutschland und ein anderer Onkel saß sieben oder acht Monate in Kamp Amersfoort fest. Ich war ein sehr neugieriger Junge und ich kroch immer unter den Tisch, wenn ich in der Zeit bestimmte Figuren hereinkommen sah. Dann hörte ich genau was besprochen wurde: Vom Fleischtransport bis zu den Untergetauchten, Zeitungen zustellen und so weiter. Sie sabotierten im Allgemeinen deutsche Ziele.  Den Onkel, der in Deutschland gefangen war, habe ich als Wrack zurückkommen sehen. Der Onkel der in Kamp Amersfoort saß, wurde während einer Razzia mit einem Freund gepackt. Als er aus dem Lager zurückkehrte und Narben von Verletzungen zeigte, wussten wir, dass es ein schrecklicher Ort war, aber man hatte eigentlich keine Ahnung was ein Konzentrationslager war. Er erzählte, dass sie jeden Tag unter Bewachung standen, über schlechte Unterkunft und schlechte Ernährung. Dadurch hatte man ein Bild, aber es war unmöglich zu wissen was sich wirklich abspielte.

Selbst weiß ich nicht wirklich etwas über die Taten des Widerstands. Ich erinnere mich aber, dass ich sonntags Päckchen wegbringen musste, wo sich hinterher zeigte, dass Vrij Nederland oder Trouw und Je Maintendrai darin waren. (Vrij Nederland oder Trouw und Je Maintendrai waren verbotene Zeitungen). Das waren illegale Blätter, aber ja, ich bekam meistens so gegen halb acht, kurz vor der Sperrzeit acht Uhr abends, den Auftrag, um noch etwas zum Gemeindeempfänger zu bringen. Der saß auch voll beim Widerstand und in diesem Moment bringst du einfach ein Päckchen weg. Du gehorchtest deinen Eltern blind. So habe ich auch Fleisch zu Untertauchadressen gebracht. Ich wurde auch angehalten, aber in der Zeit ging ich noch zur Schule. Ich lief dann mit einer Ledertasche voller Bücher und dazwischen war ein Päckchen. Wenn sie mich anhielten, schauten sie in die Büchertasche und das Päckchen war so schön umwickelt, dass ich immer zwischendurch geradelt bin.


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Kooistra, Jack

Kooistra, Jack, geboren in 1930 erzählt eine Geschichten von unseren Kindern Geschichte:

Ich bin nie vom Krieg losgekommen. Obwohl ich es an allen Seiten versucht habe, aber es gelang nicht. Und je älter du wirst, je mehr du dich damit beschäftigst. Es kommt immer wieder, wie heute Morgen, auch dann bin ich wieder mit diesem neuen Buch beschäftigt und dann denkst du, ja wofür, wofür war das alles nötig, und dann siehst du die Namen der Opfer und du siehst ein Gebetsbild oder etwas anderes, und dann denkst du, warum musste so eine junge Frau ums Leben kommen. Dann habe ich heute Morgen registriert, eine Katharina van der Heijden aus Nimwegen, am 18. September ’44 an ihrem Geburtstag wurde ihr Elternhaus in Brand gesteckt. Und das Mädchen hatte keine Chance, um heraus zu kommen. Später wurde sie verkohlt gefunden. Ich habe ein Foto von ihr und die Geschichte, hübsches Kind um zu sehen und dann denkst du, wofür ist das alles gut gewesen. Und das beschäftigt mich all die Jahre und dann siehst du die Jugenderinnerungen, und dass mein Freund totgeschossen wurde. Dass ich sehe, dass ein Untergetauchter der wie ein Hase, er war alter Soldat und er wusste das, im Zickzack über die Felder läuft und dass da ein Mof (Schimpfwort für Deutsche) auf ihn schießt, dass der alte Bruning von seinem Fahrrad geschossen wird, der Mann war taub und hörte die Aufforderung nicht. Dieser Mann wurde einfach von seinem Fahrrad geknallt.  Und dieser Freund von mir, Piet Dantuma, es wurde auch eine Straße nach ihm ernannt, er war nicht gleich tot, der wollte seinen Nachbarjungen vor einer Razzia warnen, Piet wurde in seiner Lunge getroffen, und, er war schon nicht so stark und ist im Krankenhaus gestorben. Und dieser Deutsche kam heulend zu der Familie und hat sich entschuldigt, denn er war auch Vater von zwei Kindern, aber er hatte nicht bemerk, dass er auf ein Kind schoss, er war total bestürzt. Ein harter alter Ostfrontkämpfer. Die Familie wollte die Entschuldigungen nie annehmen. Und das kann ich mir vorstellen. Und dann denke ich ja, wenn ich den Namen Piet Dantuma oder den Nachnamen Dantuma höre, bei meinem Abschied war auch jemand der sagte:„Ich bin ein Sohn von Anne Dantuma“, und das war ein Bruder von Piet. Und dann sehe ich, bei meinem Abschied, sehe ich auf einmal Piet vor mir stehen. Und ja, dreizehn Jahre, totgeschossen. Sehr merkwürdig, das sind die Zufälle sobald ich diesen Nachnamen höre, Klaas Dantuma z.B. und dann denke ich: Oh, ja Pietje. Dann muss man bedenken, wir reden über das was vor siebzig Jahren war, das kommt immer wieder zurück. Und immer retrospektiv, und das holst du aus deinem Referenzrahmen, ohne dass du das willst und ohne dass du dich zielbewusst damit beschäftigst. Aber ja, es geht kein Tag vorbei, ohne dass Leute mich anrufen, mit eine E-Mail schicken, Briefe schreiben, mit weißt du was mit dem und dem geschehen ist.


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Kooistra, Jack

Körner, Inge, geboren in 1931 erzählt eine Kind im Krieg sein Geschichte:

Mein Vater musste als Reichsdeutscher letztendlich zum Dienst. In dieser Zeit gab es in Amersfoort verschiedene Kasernen und somit auch viele deutsche Soldaten. Leider musste mein Vater damals auch in Uniform laufen. Ich habe ihm das nie angerechnet. Er war für mich mein Vater, kein Deutscher in Uniform.


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Körner, Inge

Körner, Inge, geboren in 1931 erzählt eine Erinnern und vergessen Geschichte:

Nun, damals kamen wir wieder in die Schule. Wann war das im Mai? Hätte ich dann die ganze Zeit frei gehabt? Das weiß ich eigentlich nicht mehr. Aber ich saß auf alle Fälle in der zweiten oder dritten Klasse. Und es war Fräulein Meijer, und die hat den Kindern gleich am ersten Tag erzählt: Nun ihr wisst alle, dass Inge eigentlich in Deutschland geboren ist, aber dass wir zu den guten Deutschen gehörten und was sie sonst noch so erzählt weiß ich eigentlich nicht mehr, aber damit war alles getan und ich hatte auch nie Last davon. Aber das sage ich, die Außenwelt, vor allem als ich etwas älter war, wenn man zur Haushaltsschule und so geht, wenn man etwas selbstbewusster ist, ließ ich nie merken, dass ich Deutsche war. Ich erzählte es niemandem und ich habe es hier im Dorf eigentlich nie erzählt. (…) Ja, weil ich mich schuldig fühlte. Was sie alles getan hatten und was im Krieg alles geschehen ist. Und ja, das waren doch die Deutschen die das getan hatten. Und ich bin dort geboren, das eh, nein, das ist eh, ja das ist ganz komisch, aber das habe ich schon mein ganzes Leben lang.


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Körner, Inge

Kutza, Margret, geboren in 1933 erzählt eine Deutsche Geschichten Geschichte:

Es standen drei Gasometer in der unmittelbaren Umgebung, und wären die getroffen worden, dann hätte das niemand von uns überlebt. Darum wurde bei uns im Keller eine dicke, massive Tür angebracht, wodurch wir uns ein bisschen sicherer fühlten. Ich glaube ich war damals 10 Jahre alt und dann schliefen wir nachts im Keller. Wir hörten laufend das Luftabwehrgeschütz, bei uns im Tal war eine FLAK-Stellung und eine etwas weiter, und ich saß immer mit meinen Händen auf meinen Ohren. Als meine Brüder einmal in ihrem Urlaub Zuhause waren, fragten sie uns was wir eigentlich in „diesem Loch“ machten; damit meinten sie den Keller. „Denn“, sagten sie „wenn das Haus einen Volltreffer abbekommt, überlebt ihr das doch nicht. Bleibt doch einfach im Bett liegen!“ Wir verstanden nichts davon, wir fühlten uns dort echt ein bisschen sicherer.


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Kutza, Margret

Kutza, Margret, geboren in 1933 erzählt eine Kind im Krieg sein Geschichte:

Und es gab diese Angst, das war immer ständig, es gab, wieder mal Voralarm und dann gab‘s wieder Hauptalarm, wie man ständig, ich war immer sehr nervös weil ich Angst hatte, wir hatten alle Angst, immer wussten wir nie was sie vorhatten. Und wir dürften wenn Voralarm war, dass kennen Sie ja auch nicht, diese Vorstufe, dann durften wir uns hier nur in dem Bereich aufhalten und wenn Voralarm gab mussten wir sofort ins Haus kommen. Und wenn Osnabrück bombardiert wurde, das verstehe … nicht, das war am Palmsonntag da war Voralarm eine ganze Stunde schon und da durften wir nach draußen und dann bin ich nach den Nachbarren gelaufen und kamen solche Flugzeuge an und bombardierten Osnabrück und dann haben wir es gerade noch geschafft hierher zu kommen und dann hieß es nachher Osnabrück ist in Schutt und Asche und das war auch so ja und dann ging es weiter.


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Kutza, Margret

Leck, Gijs van der, geboren in 1925 erzählt eine NSB Leute Geschichte:

 Die NSB war damals eine politische Wahl meiner Eltern und eigentlich eine Antwort, eigentlich eine Lösung für die große Arbeitslosigkeit und die Armut. Eine Art soziales Bewusstsein saß hinter ihren Entscheidungen. Sie hatten also, letztendlich hatten sie 1938 acht Sitze in der Zweiten Kammer. Das war also nicht nichts. Aber ja, dabei blieb es damals nicht und ja,damals stand die NSB auch vor einer Wahl. Und die wurden unter Druck gesetzt durch den General oder wie heißt er Seyffaert he, und ja Musert voran der sagte, ich weiß wohl noch … . Aber ja, es ist nicht unwichtig, was dir deine Eltern vorleben.Wenn ich es so betrachte, dann hätte ich die ganze Geschichte nicht auf diese Art und Weise mitmachen wollen.


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Leck, Gijs van der

Leck, Gijs van der, geboren in 1925 erzählt eine Geschichten von unseren Kindern Geschichte:

Ein älterer Klassenkamerad der bestimmt fünf Jahre älter war als ich, denn der war vier oder fünf Mal durchgefallen, versuchte mich einmal zu packen. Das wollte er wirklich, das mache ich dann auch nicht, aber ihm hatte ich doch einem Knall auf sein Maul gegeben. Wegen der Dinge von denen der mich wirklich verdächtigte, wegen, na ja, der Geschichte mit der NSB. Und das fand ich entsetzlich gemein. Um jemanden von seiner dominanten Position aus einen anderen, so ja, anzupacken vor der Klasse. Es gibt andere Manieren um, eh, zu jemandem zu sagen: joh hab‘ dich, jetzt sitzt du wohl auf der richtigen Spur. Hast du jetzt nicht das Gefühl, dass du auf diese Manier nicht du selbst bist, dann vernachlässigst du dich selbst. Du musst deine primäre Wahl festhalten. Und lass‘ sie Mal tratschen, und tu dies entweder links oder rechts aber nicht….


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Leck, Gijs van der

Lely, Anneke van der, geboren in 1929 erzählt eine Evakuierung 1940 Geschichte:

Als die Niederlande fünf Tage nach dem deutschen Einfall kapitulierten, sind wir nach Amersfoort zurückgegangen. Wir waren bei Verwandtschaft in Santpoort und kamen in eine ganz leere Stadt zurück. Das war sehr drastisch!  Dort liefen wohl Hunde und Katzen rum und auch viel Ungeziefer. Wir hatten natürlich kein Essen im Haus und damals hat meine Mutter zusammen mit einer Nachbarin in einem Laden in der Nähe eingebrochen. Sie haben dort Käse und andere Dinge geholt. Aber weil Mutter Angst hatte, dass sie der Plünderung und des Diebstahls beschuldigt werden könnte, hat sie gleich einen Zettel hinterlassen, auf dem stand was sie mitgenommen hatte.


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Lely, Anneke van der

Lely, Anneke van der, geboren in 1929 erzählt eine Hungersnot und Hungermärsche Geschichte:

Ich bin einmal mit einem älteren Nachbarmädchen nach Bilthoven geradelt, um Kartoffeln zu holen. Als unterwegs ein Luftangriff kam, dann musste mandas Rad auf die Seite legen und schnell in ein Deckungsloch. Jeder hatte mann-tiefe Löcher im Garten gegraben, damit man darin stehen konnte. Die Deckungslöcher waren entlang der Straße und in die tauchten wir dann, denn so ein Luftanfall war doch unheimlich.


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Lely, Anneke van der

Lely, Anneke van der, geboren in 1929 erzählt eine Der Widerstand Geschichte:

Meine Mutter hatte allerlei Kontakte, wodurch mein Bruder einen falschen Personenbeweis bekam.  Im letzten Kriegswinter wurde er 16 und ab diesem Alter mussten Männer in Deutschland arbeiten. Um weiterhin jung auszusehen liefen die Jungens in kurzen Hosen. Jetzt läuft kein Kind mehr in kurzen Hosen, damals aber schon, auch im Winter. Ein Nachbarjunge war noch älter, der lief auch in einer kurzen Hose.


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Lely, Anneke van der

Letterie, Frank, geboren in 1931 erzählt eine Hungersnot und Hungermärsche Geschichte:

Ich habe zweimal in Drenthe Essen geholt. Da habe ich als kleiner Junge alles zusammen gesammelt. Ich fand das sehr schön. Ich habe das überhaupt nicht als etwas dramatisches erfahren, obwohl ich unterwegs beschossen wurde. Bei Zwolle und bei Putten. Bei Putten lag ich im Graben, aber ach, dann hast du dich hingelegt und dann standst du wieder auf und gingst wieder weiter. Als Kind bist du dir der Gefahr nicht bewusst.


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Letterie, Frank

Letterie, Frank, geboren in 1931 erzählt eine Hungersnot und Hungermärsche Geschichte:

Ja, es ist natürlich so, dass du weißt, dass eine Gefahr besteht, aber als Kind bist du einfach du selbst, auch wenn du das weißt, bist du dir nicht darüber bewusst was die wirkliche Gefahr ist. Denn eh, ich eh, ein Beispiel: Ich kann mich gut daran erinnern, dass damals als ich aus Drenthe von so einer Hunger-Tour zurückkam, wurden in Zwolle vor der IJssel-Brücke alle Leute von der Landwacht kontrolliert, ob sie Essen dabei hätten, und eh, ich weiß noch, dann standen wir in der Reihe, das Häuschen wo das geschah steht noch immer, das kann ich noch zeigen, dann standen wir in der Reihe und während wir in der Reihe standen kamen plötzlich englische Flugzeuge die die Brücke beschossen, und übrigens, auch unterwegs beschossen englische Flugzeuge alle Leute die auf der Straße waren. Das geschah. Aber auf alle Fälle, die Engländer beschossen die Brücke und zu diesem Moment stoppte die Kontrolle und alle Leute gingen tatsächlich über die Brücke, denn dann konnten sie unkontrolliert über die Brücke. Trotz der Tatsache, dass geschossen wurde. Und als Kind bist du einfach mitgelaufen, ja eh, du weißt noch, dass es geschah, ich bilde es mir ein, aber ich weiß nicht sicher, dass ich Kugeln auf die Straße fallen sah, aber das kann auch Einbildung sein, aber auf alle Fälle beweist das, dass du nicht realisierst was die wirkliche Gefahr ist. Wenn du das realisierst, dann tust du das natürlich nicht.


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Letterie, Frank

Letterie, Frank, geboren in 1931 erzählt eine Kamp Amersfoort & die Gefangenen Geschichte:

Ich kann mich nicht an die Reakton meiner Mutter einnern, als mein Vater weggeholt wurde. Meine Schwester hatte das Schlafzimmer an der Vorderseite und sie erzählte mir, dass sie ihn zwischen den Polizisten aus der Straße laufen sah. Das ist die einzige Erinnerung die ich habe. Ich ging morgens ganz normal zur Schule. Ich weiß noch, dass ich es den Lehrern erzählte, die saßen auf einem Blumenkübel vor der Schule und sie waren davon beeindruckt. Daran kann ich mich erinnern …


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Letterie, Frank

Letterie, Frank, geboren in 1931 erzählt eine Hungersnot und Hungermärsche Geschichte:

Ja, es ist natürlich so, dass du weißt, dass eine Gefahr besteht, aber als Kind bist du einfach du selbst, auch wenn du das weißt, bist du dir nicht darüber bewusst was die wirkliche Gefahr ist. Denn eh, ich eh, ein Beispiel: Ich kann mich gut daran erinnern, dass damals als ich aus Drenthe von so einer Hunger-Tour zurückkam, wurden in Zwolle vor der IJssel-Brücke alle Leute von der Landwacht kontrolliert, ob sie Essen dabei hätten, und eh, ich weiß noch, dann standen wir in der Reihe, das Häuschen wo das geschah steht noch immer, das kann ich noch zeigen, dann standen wir in der Reihe und während wir in der Reihe standen kamen plötzlich englische Flugzeuge die die Brücke beschossen, und übrigens, auch unterwegs beschossen englische Flugzeuge alle Leute die auf der Straße waren. Das geschah. Aber auf alle Fälle, die Engländer beschossen die Brücke und zu diesem Moment stoppte die Kontrolle und alle Leute gingen tatsächlich über die Brücke, denn dann konnten sie unkontrolliert über die Brücke. Trotz der Tatsache, dass geschossen wurde. Und als Kind bist du einfach mitgelaufen, ja eh, du weißt noch, dass es geschah, ich bilde es mir ein, aber ich weiß nicht sicher, dass ich Kugeln auf die Straße fallen sah, aber das kann auch Einbildung sein, aber auf alle Fälle beweist das, dass du nicht realisierst was die wirkliche Gefahr ist. Wenn du das realisierst, dann tust du das natürlich nicht.


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Letterie, Frank

Loewe, Brunhilde, geboren in 1942 erzählt eine Deutsche Geschichten Geschichte:

Boppard wurde schwer bombardiert. Als später Feuerwerk abgeschossen wurde, heulte ich schrecklich. Niemand wusste warum, aber es war so. Bei jedem Knall zuckte ich zusammen. Erst viel später wurde ich mir darüber bewusst, dass die Knalle des Feuerwerks mich an die Knalle der Bombardierungen über Boppard erinnerten. Dann flüchteten wir immer in den Keller. Rennen, fliegen, du fühltest es von innen. Und dann flogen wir alle zusammen in den Keller. Also das Heulen wegen der Knalle des Feuerwerks war eigentlich wegen der Knalle der Bombardierungen.


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Loewe, Brunhilde

Loewe, Brunhilde, geboren in 1942 erzählt eine Deutsche & Deutschland heute Geschichte:

Ich schäme mich in gewissem Sinn für ganz Deutschland, für das was damals im Zweiten Weltkrieg passiert ist. Dafür schäme ich mich wirklich. Und dann wird manchmal gesagt: Ja aber du warst jung, du warst zwei als der Krieg vorbei war und du hast eigentlich nichts damit zu tun, trotzdem bleibt das Gefühl immer hängen.


 Lesen Sie die Biografie und alle anderen Geschichten von Loewe, Brunhilde

  © Alle Rechte vorbehalten, Projekt ‘Kinder von Damals’ 
Disclaimer & Privacy           Über diese Seite